03.04.2022 09:25:43
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SPD-Innenpolitiker Hartmann: Prognose zu Flüchtlingsandrang schwierig
BERLIN (dpa-AFX) - Wie viele Kriegsflüchtlinge in den nächsten Wochen noch nach Deutschland kommen werden, ist nach Einschätzung des SPD-Innenpolitikers Sebastian Hartmann kaum vorherzusagen. "Die Flüchtlingssituation bleibt sehr dynamisch, denn sie ist eng verknüpft mit dem Kriegsgeschehen", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion der Deutschen Presse-Agentur. Prognosen blieben daher weiterhin schwierig. Umso wichtiger sei es deshalb, pragmatisch zu handeln. Aus dem Präsidium des Deutschen Städtetages war vor einigen Tagen zu hören gewesen, die Bundesregierung gehe in ihren Schätzungen aktuell von rund einer Million Flüchtlingen aus.
"Ich plädiere für pragmatische Lösungen, das ist besser als eine perfekte Lösung, die dazu führt, dass wir viel Zeit verlieren", sagte Hartmann. Die meisten der rund 300 000 von der Bundespolizei bisher erfassten Flüchtlinge aus der Ukraine kommen immer noch in Berlin an. Von dort und von den sogenannten Drehkreuzen in Hannover und Cottbus werden sie teilweise mit Bussen in andere Regionen gebracht und dann den Kommunen zugewiesen. "In meinem Wahlkreis herrscht Wohnraummangel, teilweise müssen Menschen deshalb in Hallen untergebracht werden", sagte Hartmann.
"Mir ist sehr wichtig, dass die Kommunen nicht auf den Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge sitzenbleiben und Bund und Länder jetzt zu einer Lösung kommen, die Kommunen entlastet", betonte der SPD-Abgeordnete aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Ein Beschluss über die Kostenverteilung soll beim nächsten Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Regierungschefs der Länder am kommenden Donnerstag gefasst werden.
Bislang gibt es für die Flüchtlinge, die seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar nach Deutschland gekommen sind, eine Versorgung nach dem Ayslbewerberleistungsgesetz. Von Überlegungen, ihnen direkt nach der Registrierung durch die Ausländerbehörden Leistungen nach SGB II (Hartz-IV) zukommen zu lassen, hält Hartmann nichts. Er sagte: "Ich will nicht, dass es Flüchtlinge erster und zweiter Klasse gibt." Schließlich seien auch Menschen aus Syrien, die in Deutschland leben, vor einem Krieg geflohen./abc/DP/nas
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