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Befürchtungen nehmen zu 09.02.2015 16:40:30

Sorgen um "Grexit" belasten griechische Börse

Der "Grexit", also das Ausscheiden des hochverschuldeten Landes aus der Eurozone, belastet am Mittwoch die europäischen Börsen - vor allem den Aktienmarkt in Athen. Am Mittwoch wird es ein Sondertreffen der Eurogruppe zu Griechenland geben, und die Europäische Zentralbank (EZB) wird ab diesem Zeitpunkt keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten akzeptieren. Die griechische Notenbank kann dann noch Notfallgeld unter Aufsicht der EZB ausgeben. Die EZB hat zunächst knapp 60 Milliarden Euro bewilligt und überprüft die Liquiditätshilfen alle zwei Wochen, ob sie im Rahmen des EZB-Mandats verwendet werden.

   Abzulesen ist die weitere Verschärfung vor allem an den europäischen Aktienmärkten. Hier geht es für den Euro-Stoxx-50 um 1,7 Prozent nach unten, der Dax reduziert sich um 1,8 Prozent. Aber auch am griechischen Aktien- und Anleihemarkt fallen die Reaktionen heftig aus. Die Börse in Athen verliert knapp 5 Prozent, am Anleihemarkt ziehen die Renditen kräftig an. Wenig beeindruckt zeigt sich lediglich der Euro, der bei 1,1350 Dollar seitwärts tendiert.

   "Die Zeit wird knapp, und ein Kompromiss zeichnet sich momentan nicht ab", so ein Händler. Die Töne aus Griechenland seien zu ihrer alten Härte zurückgekehrt, das Versöhnliche aus der Vorwoche sei schnell wieder gewichen. Mit dem Wahlprogramm im Rücken und den Aussagen der Gläubiger vor sich habe der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras kaum Platz für Verhandlungen.

   Dem Widerstand von Athens Gläubigern zum Trotz hält Tsipras an seinen Plänen fest, aus dem bisherigen Hilfsprogramm auszusteigen und stattdessen mit Hilfe einer Überbrückungsfinanzierung eine neue langfristige Lösung der Schuldenkrise auszuhandeln. Seine Regierung werde ihre Wahlversprechen einlösen, sagte Tsipras am Sonntagabend bei der Vorstellung seines Regierungsprogramms im Parlament.

   Ein düsteres Bild hat auch der griechische Wirtschaftsminister gezeichnet. George Stathakis sagte dem Wall Street Journal, dass der Rückgang der Steuereinnahmen und anderer Staatseinnahmen das Land an den Rand eines finanziellen Kollapses gebracht habe. "Wir werden im März Liquiditätsprobleme haben, wenn sich die Steuern nicht verbessern", sagte Stathakis. "Dann werden wir sehen, wie rau Europa ist."

   Die Steuereinnahmen sind im Dezember gegenüber November um 7 Prozent oder rund 1,5 Milliarden Euro gesunken. Im Januar dürfte sie in einem ähnlichen Ausmaß zurückgegangen sein, sagte der Minister. Andere Regierungsvertreter warnten, das Land könne nach Februar Probleme bei der Zahlung von Pensionen und anderen Aufwendungen haben.

   "Die Situation bleibt düster", sagt Chris Weston von IG Markets. Er verweist auf Aussagen des ehemaligen US-Notenbankpräsidenten Alan Greenspan, der meint, ohne einen Austritt Griechenlands aus dem Euro sei die Krise nicht zu lösen. "Kommentare wie dieser dürften die Börsen in den nächsten Wochen beherrschen", sagt Weston.

   Am griechischen Anleihemarkt sorgt die Entwicklung für massive Verkäufe, für die Renditen geht es im Gegenzug steil nach oben. Die Rendite fünfjähriger Papiere steigt um 97 Basispunkte auf 14,98 Prozent. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 65 Basispunkte auf 10,81 Prozent zu.

   DJG/ros/cln

   Dow Jones Newswires

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