Schwaches erstes Halbjahr |
11.09.2023 11:04:00
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Sommer-Prognose: EU-Kommission senkt BIP-Prognosen
Zugleich wurde die Inflationsprognose für 2023 etwas gesenkt und die für 2024 etwas angehoben. Die EU-Kommission rechnet damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2023 um 0,8 (Frühjahrsprognose: 1,1) Prozent und 2024 um 1,3 (1,6) Prozent steigen wird. Die Inflation sieht sie bei 5,6 (5,8) und 2,9 (2,8) Prozent.
"Die Schwäche der Binnennachfrage, insbesondere des Konsum, zeigt, dass die hohen und weiter steigenden Verbraucherpreise für die meisten Waren und Dienstleistungen einen höheren Tribut fordern als in der Frühjahrsprognose erwartet", heißt es in dem Bericht. Dies gelte trotz sinkender Energiepreise und eines außergewöhnlich starken Arbeitsmarktes, der sich durch rekordverdächtig niedrige Arbeitslosenquoten, ein anhaltendes Beschäftigungswachstum und steigende Löhne auszeichne.
"Derweil zeigt die starke Verlangsamung der Kreditvergabe der Banken an die Wirtschaft, dass die Straffung der Geldpolitik in die Wirtschaft durchdringt", merkt die Kommission an. Die Umfrageindikatoren deuteten auf eine Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit im Sommer und in den kommenden Monaten hin - mit einer anhaltenden Schwäche in der Industrie und einer nachlassenden Dynamik im Dienstleistungssektor, trotz einer starken Tourismus-Saison in vielen Teilen Europas.
Die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum und den Handel bleiben laut EU-Kommission gegenüber Frühjahr weitgehend unverändert, was bedeute, dass die EU-Wirtschaft nicht mit einer starken Unterstützung durch die Auslandsnachfrage rechnen könne.
Das deutsche BIP wird laut aktueller Prognose 2023 um 0,4 Prozent sinken, nachdem im Mai noch ein Anstieg von 0,2 Prozent vorhergesagt worden war. Die Wachstumsprognose für 2024 wurde auf 1,1 (1,4) Prozent korrigiert. Frankreichs Wachstumsprognosen wurden auf 1,0 (0,7) und 1,2 (1,4) Prozent geändert, Italiens auf 0,9 (1,2) und 0,8 (1,1) Prozent und Spaniens auf 2,2 (1,9) und 1,9 (2,0) Prozent.
Als wichtigste Wachstumsrisiken nennt die Kommission den russischen Krieg gegen die Ukraine, geopolitische Spannungen und eine unerwartet starke geldpolitische Bremsung.
DJG/hab/apo
FRANKFURT (Dow Jones)
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