Verträge unterzeichnet |
18.06.2013 15:35:34
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SolarWorld will sich mit Geld aus Katar und Schuldenschnitt retten
"Wenn das Konzept so umgesetzt wird, können wir wieder durchstarten", sagte Asbeck. Er sei fest überzeugt dass SolarWorld restrukturierbar sei, und er glaube an den technologischen Vorsprung des Unternehmens. Schon 2014/2015 seien wieder schwarze Zahlen möglich. Derzeit verdiene das Unternehmen allerdings kein Geld. SolarWorld beschäftigt noch 2.600 Mitarbeiter, davon rund 1.700 in Deutschland. In Spitzenzeiten waren es insgesamt 3.500. Weiterer Personalabbau sei nicht geplant, sagte Asbeck.
Das einstige Vorzeigeunternehmen war durch die billigere chinesische Konkurrenz tief in die roten Zahlen gerutscht. Allein 2012 betrug der Verlust knapp 480 Millionen Euro. Das Management hofft aber auf die politisch umstrittenen EU-Schutzzölle gegen chinesische Konkurrenzprodukte. Die Zölle, die von der chinesischen Regierung vehement abgelehnt werden, betragen aktuell 11,8 Prozent und sollen Anfang August auf 47 Prozent angehoben werden. Dann sei wieder ein fairer Wettbewerb möglich. "Dumping darf man nicht tolerieren", sagte Asbeck.
Das Unternehmen ist aktuell mit 931 Millionen Euro verschuldet. Knapp 427 Millionen Schulden bleiben nach dem Schnitt stehen und sollen in mehreren Schritten in den kommenden Jahren zurückgezahlt werden. Der endgültige Abschluss der Verträge wird - die Gremienzustimmungen vorausgesetzt - zwischen November dieses Jahres bis Anfang 2014 erwartet.
Für die Zustimmung der Anleihen-Gläubiger ist zunächst am 8. und 9. Juli eine Versammlung geplant, die aber eine hohe Beteiligung von 50 Prozent erreichen müsste. Wenn dies nicht gelinge, müssten bei einem weiteren Termin nur noch 25 Prozent der Anleihegläubiger vertreten sein, so das Unternehmen. Die entscheidende Hauptversammlung ist für den 7. August geplant.
SolarWorld präsentiere bei der größten Solarmesse der Welt Intersolar, die an diesem Mittwoch in München beginnt, ein neues Premiumprodukt und werde für die Standardmodule ab sofort die Preise senken, kündigte Asbeck an.
SolarWorld sieht sich in Europa und in den USA als Marktführer. Der europäische Markt sei durch Dumping und Förderkürzungen insgesamt stark geschwächt, sagte Asbeck. Aber auch hier laufe das Geschäft - etwa in Frankreich, Italien und Benelux. Daneben sei das Unternehmen in Afrika und Asien, vor allem in Japan, aktiv. Der Konzern fertigt in Freiberg/Deutschland und in Hillsboro/USA.
Analysten sehen die Zukunft des Unternehmens wegen der hohen Produktionskosten in Deutschland skeptisch und kritisieren, dass SolarWorld für die wichtigen Absatzmärkte China, Japan und USA noch keine ausreichenden Vertriebsstrukturen habe.
/rs/DP/jha
BONN (dpa-AFX)
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