Angebot vorgelegt |
15.06.2023 11:13:00
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SoftwareONE-Aktie deutlich höher: SoftwareONE lehnt Milliardenofferte von Bain Capital als ungenügend ab
Der Vorschlag werde von den Gründungsaktionären von SoftwareONE, Daniel von Stockar, B. Curti Holding AG und René Gilli unterstützt, die zusammen 29,1 Prozent der Aktien der Gesellschaft halten, heisst es weiter. Dazu hätten Bain und die Gründungsaktionäre eine Gruppe gebildet, was heute der Schweizer Börse gemeldet werde.
Vertiefter Blick in die Bücher
Das Angebot stehe noch unter dem Vorbehalt einem üblichen vertieften Blick in die Bücher (Due Diligence) sowie weiterer üblicher Bedingungen, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Um die Due Diligence durchzuführen, wurde der Verwaltungsrat von SoftwareONE um Zugang zur Gesellschaft gebeten.
Bain Capital und die Gründungsaktionäre werden wieder informieren, wenn der Zugang für die Due Diligence gewährt wurde. Erst nach der Due Diligence könne ein konkretes detailliertes Angebot abgegeben werden, so der Sprecher.
Es sei besten Interesse der Gesellschaft, die heutige Vereinbarung mit Bain Capital abzuschliessen und damit dem Markt Klarheit zu verschaffen. Mit der heutigen Vereinbarung würden sich die Gründer uneingeschränkt zur vorgeschlagenen Transaktion und zu Bain Capital als Partner bekennen. Sie gingen davon aus, dass sie mit "einem erheblichen Teil ihrer Anteile" auch künftig in SoftwareONE investiert sein würden, heisst es weiter.
2,9 Milliarden geboten
Mit 18,50 Franken pro Aktie sei das vorgeschlagene Angebot finanziell attraktiv und für alle Stakeholder vorteilhaft. Der Preis entspreche einer Prämie von 33 Prozent auf den Schlusskurs am 31. Mai 2023 (dem Datum der Einreichung der Offerte an den Verwaltungsrat) und von 38 Prozent auf den durchschnittlichen Aktienkurs der letzten 60 Tage. Das Angebot bewertet SoftwareONE damit mit gut 2,9 Milliarden Franken. Am Vortag schlossen die Aktien mit 15,17 Franken.
Trotz der starken Position des Unternehmens seien Bain Capital und die Gründungsaktionäre überzeugt, dass für die nächste Wachstumsphase von SoftwareONE die besten Voraussetzungen in einem privaten Umfeld gegeben seien - in Partnerschaft mit einem starken Investor, der über umfangreiche operative Ressourcen, Zugang zu Kapital und einen langfristigen Ansatz zur Wertschöpfung verfüge. Bain Capital und die Gründungsaktionäre schätzten das Managementteam unter der Leitung von Brian Duffy sehr, das auch in der Zukunft für den Erfolg des Unternehmens entscheidend sein würde, hiess es.
SoftwareONE war im Oktober 2019 an die Börse gekommen. Der Ausgabepreis betrug damals 18 Franken je Aktie.
SoftwareONE lehnt Offerte ab
Der Verwaltungsrat von SoftwareOne nimmt ablehnend Stellung zu dieser Avance. Das Gremium, ohne Daniel von Stockar, der im Zusammenhang mit dem indikativen Angebot in den Ausstand getreten sei, habe das Angebot mit Unterstützung seiner Rechts- und Finanzberater sorgfältig geprüft, heisst es in einer Mitteilung von SoftwareOne.
Man sei einstimmig zur Meinung gekommen, dass das Angebot die Gesellschaft wesentlich unterbewerte und nicht ausreichend begründet sei. Infolgedessen sei der Vorschlag auch nicht im besten Interesse des Unternehmens und der Mehrheit seiner Aktionäre.
Zu Beginn des Jahres habe der Verwaltungsrat einstimmig Brian Duffy zum neuen CEO ernannt und die Aktionäre hätten zudem Adam Warby zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrats gewählt. Mit diesen Personen an der Spitze sollte das Unternehmen in eine neue Phase des Wachstums und der operativen Exzellenz geführt werden, um künftig die Schaffung von Aktionärswert voranzutreiben.
Der Verwaltungsrat zeigt sich nun von den bisher erzielten Fortschritten "überzeugt". Das eingegangene Angebot unterbiete deshalb die aktuelle und zukünftige Bewertung des Unternehmens deutlich.
Die Aktien von SoftwareOne schiessen am Donnerstag in den Himmel. Zeitweise geht es an der SIX 20,24 Prozent auf 18,24 CHF nach oben. Damit notieren die SoftwareOne-Titel nur noch knapp unter dem Übernahmeangebot von 18,50 Franken pro Aktie.
STANS (dpa-AFX)
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