Weniger Aufträge |
15.07.2022 14:08:00
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Software-Aktie schwach: Software AG rechnet mit weniger Aufträgen in Digitalisierungssparte
Das Management rechnet nun in der Digitalisierungssparte nur noch mit einem Anstieg des normalisierten Auftragseingangs um währungsbereinigt 12 bis 18 Prozent, wie das im MDAX notierte Unternehmen am Donnerstagabend nach Börsenschluss in Darmstadt mitteilte. Bislang war ein Plus von 15 bis 25 Prozent angepeilt.
Der Konzern macht sich keine Hoffnung, dass sich das seit Juni neue Entscheidungsverhalten in den kommenden Monaten ändert: So dürften Kunden auch im zweiten Halbjahr weiter nur zögerlich nach Produkten der Software AG fragen. Dadurch steige die Wahrscheinlichkeit, dass sich Vertragsabschlüsse nach hinten verschieben.
Derzeit liege der Fokus darauf, die bereits verspäteten Vertragsverhandlungen abzuschließen, erklärte Konzernchef Sanjay Brahmawar. Bereits in Kürze dürften Details zu den Deals mit europäischen und nordamerikanischen Kunden veröffentlicht werden, sagte der Manager in einer Telefonkonferenz am Freitag.
Analyst Nicolas David von der Investmentbank Oddo BHF schrieb von einer "kleinen Warnung" für die Geschäftsentwicklung - mit potenziellen Folgen für andere Ziele des Konzerns, die bislang noch unverändert geblieben seien. Obwohl die Übernahme von Streamsets eine steigende Bewertung rechtfertige, erscheint ihm die Aktie auf dem derzeitigen Kursniveau nicht mehr attraktiv. Er stufte die Software AG auf "Neutral" ab.
Experte Knut Woller von der Baader Bank zeigte sich zudem überrascht von den Argumenten für die Kürzung der Spartenprognose. Berichte anderer Unternehmen hätten bislang darauf hingedeutet, dass sich die Softwareausgaben im zweiten Quartal bisher gut entwickelt hätten. Es sei daher nicht auszuschließen, dass bei der Software AG auch interne Gründe eine Rolle gespielt hätten. Laut Mitteilung vom Donnerstag ernannte Brahmawar zudem Joshua Husk zum neuen Vertriebschef. Scott Little, der die Funktion bislang innehatte, verlasse die Software AG.
Die anderen Ziele für das laufende Jahr wurden hingegen bestätigt, ebenso die Prognosen für 2023. So soll der Umsatz im kommenden Jahr eine Milliarde Euro erreichen, für die operative Marge von 25 bis 30 Prozent stehen weiterhin 25 bis 30 Prozent auf dem Plan.
Unterdessen stagnierte der organische Konzernumsatz im zweiten Quartal nach vorläufigen Zahlen bei knapp 220 Millionen Euro. Der Produktumsatz ging um 5,4 Prozent auf rund 182 Millionen Euro zurück. Der organische Auftragseingang auf Konzernebene ging um 15 Prozent zurück, was vor allem auf eine schwächere Entwicklung der Produktplattform Adabas & Natural zurückgeht.
Der Auftragseingang der Digitalisierungssparte stieg hingegen um sieben Prozent, während der Erlös des Geschäfts um 8,4 Prozent auf 130 Millionen Euro anzog. Zwar habe sich damit der Umsatz zum fünften Mal in Folge verbessert, dennoch zeigte sich Finanzchef Matthias Heiden unzufrieden: "Uns ist bewusst, dass wir im zweiten Quartal im Digital Business Chancen liegengelassen haben", sagte er laut Mitteilung.
Software-Aktien sacken ab nach Sparten-Prognosensenkung
Die Aktien der Software AG haben am Freitag unter einer Prognosesenkung für eine wichtige Sparte gelitten. Auf der Handelsplattform XETRA büßen die Titel zeitweise 2,59 Prozent auf 25,56 Euro ein. Damit drohen sie ihre jüngste Talfahrt fortzusetzen und auf den niedrigsten Stand seit dem Frühjahr 2020 abzurutschen. Bereits am Vortag hatte eine Abstufung der US-Investmentbank Morgan Stanley belastet, nun kam eine Abstufung der Investmentbank Oddo BHF hinzu.
Der MDAX-Konzern senkte sein Jahresziel für den Auftragseingang in der Digitalisierungssparte. Nach der schwächer als erwarteten Entwicklung im zweiten Quartal gebe es erste Anzeichen dafür, dass Kunden ihre Entscheidungen aufgrund des sich verändernden wirtschaftlichen Umfelds verzögerten, hieß es zur Begründung. Die anderen Jahresziele wurden hingegen bekräftigt.
Die Zukunftssparte des Konzerns bleibe weiter hinter der Planung zurück, monierte ein Börsianer. Die Marktakzeptanz bleibe einfach zu gering. Analyst Knut Woller von der Baader Bank zeigte sich überrascht von den Argumenten für die überraschende Kürzung der Spartenprognose. Berichte anderer Unternehmen hätten bislang darauf hingedeutet, dass sich die Softwareausgaben im zweiten Quartal gut entwickelt hätten. Es sei daher nicht auszuschließen, dass bei der Software AG auch interne Gründe eine Rolle gespielt hätten.
DARMSTADT / FRANKFURT (dpa-AFX)
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