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19.07.2019 17:51:52
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Software AG-Aktie bricht zweistellig ein: Umsatzprognose für Sparte nach schwachem Q2 gesenkt
Alle anderen Aussagen zum Ausblick 2019 haben laut Software AG weiter Bestand, inklusive der erst im April erhöhten Umsatzprognose für den Bereich Adabas & Natural.
Nach vorläufigen Zahlen sank im zweiten Quartal der Nachsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf 39,3 Millionen Euro. Je Aktie betrug der Gewinn 0,53 Euro nach 0,57. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging um 9 Prozent auf 47,7 Millionen Euro zurück, die EBIT-Marge verschlechterte sich auf 22,7 Prozent von 25,4 Prozent.
Der Umsatz stieg nominal um 2 Prozent auf 210,0 Millionen Euro. Währungsbereinigt betrug das Plus 1 Prozent. Getrieben war dies durch den Bereich DBP Cloud & IoT, der den Umsatz mehr als verdoppelte. Auch den wiederkehrenden Umsatz steigerte das Unternehmen um 60 Prozent.
Hingegen im Geschäft DBP ohne Cloud und IoT sank der Umsatz auf 97,5 Millionen Euro, nominal ein Rückgang um 4 Prozent, währungsbereinigt um 6 Prozent. Dies sei maßgeblich durch die Reorganisation der Vertriebsstruktur in Nordamerika bedingt, Maßnahmen zur Behebung der Vertriebsproblemen seien eingeleitet.
Die Lizenzumsätze sanken um 21 Prozent. Im Bereich Adabas & Natural betrug der Umsatz 53,0 Millionen Euro im Quartal, nominal ein kleines Plus von 2 Prozent, währungsbereinigt stagnierend.
Das macht die Software AG-Aktie
Nach der Kürzung der Wachstumsprognose für das Geschäft mit Integrationssoftware DBP markierten die Papiere der Software AG am Freitag ein weiteres Tief seit Anfang 2016. Bereits tags zuvor waren sie von enttäuschenden SAP-Zahlen zeitweise deutlich erwischt worden, bevor sie sich letztlich wieder etwas von ihrem tiefsten Niveau seit dreieinhalb Jahren erholen konnten. Im frühen Handel sackte die Aktie um knapp 14 Prozent auf 25,20 Euro ab und war damit so günstig wie seit Januar 2016 nicht mehr. Zuletzt konnte sie bei 25,76 Euro ihr Minus auf 11,87 Prozent eindämmen, blieb aber abgeschlagenes Schlusslicht im MDAX der mittelgroßen Werte.
Die neuen Ziele für die Integrationssoftware seien zwar negativ, erschienen aber auf dem aktuellen Kursniveau der Aktie schon großteils eingepreist, kommentierte Analyst Knut Woller von der Baader Bank. Zudem dürften erste positive Effekte des neu organisierten Vertriebs in den USA bereits in der zweiten Jahreshälfte sichtbar werden.
Andreas Wolf vom Analysehaus Warburg Research sieht Belastungen durch den Umbau in Nordamerika und kündigte eine Prüfung seiner bisherigen Schätzungen an. Er hob indes hervor, dass die Aktie nicht teuer sei. Beide Experten blieben zunächst bei ihren Kaufempfehlungen mit Kurszielen von jeweils 35 Euro.
Etwas skeptischer zeigte sich Mainfirst-Analyst Chandramouli Sriraman, der die Aktie mit "Underperform" einstuft. Doch auch er räumte eine im Branchenvergleich niedrige Bewertung ein und liegt mit seinem Kursziel von 35 Euro klar über dem derzeitigen Niveau.
Aufholpotenzial hat die Aktie allemal. Denn anders als das SAP-Papier - trotz des gestrigen Rücksetzers seit Jahresbeginn einer der größten Gewinner im Leitindex DAX - hat sie in diesem Zeitraum fast 15 Prozent verloren und liegt damit auf einem der hinteren MDAX-Plätze. Für etwas Auftrieb könnte zumindest sorgen, wenn das Unternehmen Überlegungen von Finanzchef Arnd Zinnhardt Taten folgen lässt und eigene Aktien zurückkauft.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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