Seit dem Zweiten Weltkrieg |
08.11.2018 22:21:00
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So reagieren Aktien nach den US-Zwischenwahlen in der Regel
Midterm Elections in den USA
Am Dienstag haben die Midterm Elections, die Zwischenwahlen, in den USA stattgefunden, die immer ungefähr in der Mitte der vierjährigen Amtszeit des Präsidenten erfolgen. Die US-Amerikaner wählen dabei das Repräsentantenhaus sowie ein Drittel des Senats neu. Die Midterms werden als Abstimmung über die Politik aber auch die Beliebtheit des amtierenden Präsidenten angesehen.
Seit Amtsbeginn Donald Trumps befindet sich das Repräsentantenhaus und der Senat in republikanischer Hand. Da sich der US-Präsident allerdings keiner allzu großen Beliebtheit in den USA erfreut, dürfte sich die Zusammensetzung nach den Midterms wohl ändern. Experten gehen davon aus, dass die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückerobern und damit den Einfluss Trumps künftig einschränken könnten. Das geht auch aus einer statistischen Analyse der Firma FiveThirtyEight hevor. Demnach bestehe eine 85-prozentige Chance, dass die Demokraten die Kontrolle über das Repräsentantenhaus übernehmen dürften.
Sinkende Kurse an den Märkten
Seit dem Amtsantritt Donald Trumps hat eine 28-prozentige Rally an den Handelsplätzen stattgefunden. Im Vorfeld der Midterms zeigten sich Anleger nun aber besorgt. Doch das sei nicht weiter ungewöhnlich, denn kurz vor den Zwischenwahlen gehe es in der Regel abwärts an den Märkten, wie Marketwatch berichtet. So erlebten die Börsen in diesem Jahr den schlimmsten Oktober seit Jahren: Während der DAX 6,3 Prozent an Wert einbüßte, verloren der EuroSTOXX 50 sowie der Dow Jones jeweils rund 5 Prozent, der S&P 500 rutschte zeitgleich etwa 7 Prozent ab.
Doch es besteht Grund zur Hoffnung, dass es nach den Zwischenwahlen wieder bergauf gehen dürfte. Die Vergangenheit zeigt, dass die Aktienkurse in den 12 Monaten nach den 18 Midterms seit 1946 stets stiegen - jedes einzelne Mal, egal welche politische Kombination zu der Zeit regierte. So sollen Aktien im Jahr nach den Midterms im Durchschnitt um rund 17 Prozent zugelegt haben, fand Marketwatch heraus. Außerdem sei das zweite Jahr einer Präsidentschaft in der Regel das schlechteste für die Märkte, das dritte Jahr hingegen das stärkste. Und wir erreichen nun das dritte Jahr des Präsidentenzyklus, was ebenfalls für einen baldigen Aufwärtstrend spricht.
Der jüngste Rückgang der Kurse sei auf die Nervosität der Anleger kurz vor den Midterms zurückführen, sie würden vorsichtig. Im Anschluss an die Wahlen dürfte sich die Situation jedoch bald wieder entspannen und Anleger an Vertrauen gewinnen. Somit dürfte der Markt gegen Ende November, wenn die Midterm Elections verdaut sind, wieder in Schwung kommen. Das glaubt auch Alli McCartney, Managing Director bei UBS Private Wealth Management: "Wir könnten uns nach den Midterms durchaus erholen. Das haben Sie traditionell gesehen, und angesichts dessen, wie viel negative Stimmung es im Moment gibt, trotz des niedrigsten Elendsindexes, sehr hohem Verbrauchervertrauen, würde ich das bis zu einem gewissen Grad erwarten". Und auch Barbara Doran, Senior Portfolio Manager bei BD8 Capital Partners, ist ähnlicher Meinung: "Ich denke, der Markt wird sich stabilisieren. Irgendwo hier gibt es einen Boden. Ich weiß nicht, wo, aber ich denke, dass es nach den Zwischenwahlen passieren wird, auch wenn ich nicht glaube, dass die Zwischenwahlen ein Faktor für die Korrektur waren. Ich denke, sie werden jetzt ein Faktor sein, in den nächsten zehn Tagen, bevor sich die Dinge wieder stabilisieren".
Wenn es nach Trump geht, könnte es allerdings nur wieder bergauf gehen an den Märkten, wenn er die Kontrolle behält. "Die Börse ist seit den Wahlen massiv gestiegen, macht jetzt aber eine Pause. Die Leute wollen sehen, was mit den Zwischenwahlen passiert. Wenn Sie möchten, dass Ihre Aktien nachgeben, dann empfehle ich dringend, die Demokraten zu wählen", schrieb der US-Präsident jüngst auf Twitter.
Redaktion finanzen.at
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