Erwartung zusammengestrichen 13.01.2022 17:50:00

SMA Solar senkt Ergebnisprognose für 2021 erneut - SMA-Aktie bricht ein

SMA Solar senkt Ergebnisprognose für 2021 erneut - SMA-Aktie bricht ein

Probleme bereitet dabei ein Servicevertrag für Photovoltaik-Kraftwerke (O&M-Geschäft). Wegen nachträglich festgestellter Mängel laufen noch Verhandlungen, SMA Solar will den Vertrag jedoch möglichst auflösen, wie das Unternehmen am Mittwochabend nach Börsenschluss mitteilte.

Erneute Gewinnwarnung lastet schwer auf SMA Solar

Die zweite Gewinnwarnung von SMA Solar binnen fünf Monaten hat den Aktienkurs am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit August 2020 gedrückt. Der Aktienkurs von SMA sackte auf der Handelsplattform XETRA letztlich um 8,06 Prozent auf 33,10 Euro ab. In der Spitze ging es zuvor sogar um 11,1 Prozent auf 32,02 Euro abwärts.

Jefferies-Analyst Constantin Hesse schätzt die zu erwartende Sonderbelastung auf 30 Millionen Euro. Auswirkungen auf das neue Jahr 2022 seien laut Management nicht zu erwarten. Es handele sich dabei ausschließlich um das Servicegeschäft, in den betroffenen Solarparks seien keine Produkte von SMA verbaut, habe das Unternehmen zudem erklärt.

"Die mögliche vorzeitige Beendigung eines bestehenden O&M-Vertrags stellt einen einmaligen Sonderfall dar", kommentierte SMA Vorstandssprecher Jürgen Reinert. Der zusätzliche nötige Aufwand, die vertraglich zugesicherten Leistungen der Anlagen zu gewährleisten, sei jedoch nicht zu rechtfertigen, hieß es. Die Mängel eines Teils der von SMA zu wartenden Anlagen seien erst nach Vertragsabschluss offenkundig geworden. "Entsprechend haben wir nach gründlicher Abwägung beschlossen, die außerordentliche Beendigung des bestehenden Vertrags anzustreben, um größeren Schaden für SMA

abzuwenden."

Wegen der daraus entstehenden Belastung geht SMA nun von einem deutlich niedrigeren operativen Ergebnis für 2021 aus. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde bei 20 bis 30 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen mit. Zuvor war SMA von 50 bis 65 Millionen Euro ausgegangen. Selbst wenn das Unternehmen mit einem Ebitda von 30 Millionen Euro das obere Ende der nun für 2021 avisierten Spanne erreichen sollte, hätte es doch die Markterwartung weit verfehlt: Analysten prognostizieren im Mittel ihrer Annahmen 62 Millionen Euro, also mehr als doppelt soviel.

Dabei hatte der Solartechnikkonzern erst im September seine Prognosen wegen der weltweiten Lieferkettenprobleme bereits gekappt. Die mittelfristigen Aussichten schätzt das Management jedoch positiv ein.

"Eine solche Nachricht ist nicht gerade hilfreich, selbst wenn es sich um einen einmaligen Effekt handelt", schrieb Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler. Rechnerisch ergebe sich eine Belastung von rund einem Euro je SMA-Aktie. Zuletzt wies der Kurs aber ein weit höheres Minus auf. Gleichzeitig scheint sich dem Experten zufolge die Knappheit an Komponenten fortzusetzen. Wegen Lieferproblemen hatte SMA Solar im September bereits das Gewinnziel für 2021 gekappt.

Hoymann reduzierte zwar die Schätzungen für 2021 und 2022 und senkte auch das Kursziel um einen Euro auf 57 Euro; mit dem daraus resultierenden Aufwärtspotenzial von gut 70 Prozent bleiben die Papiere jedoch ein klarer Kauf. "Alles in allem bleiben die Markttrends unverändert positiv". Die globale Erderwärmung und die damit verbundene Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxid wirkten weiterhin als Treiber für das Solarunternehmen.

Die Aktionäre des Unternehmens erlebten jüngst eine Berg- und Talfahrt. Anfang Oktober war der Kurs bis auf 33,58 Euro gerutscht. In den darauf folgenden fünf Wochen ging es um fast 50 Prozent auf knapp 50 Euro aufwärts. Seitdem hat die Aktie diese Gewinne komplett wieder abgegeben.

/he/ajx

NIESTETAL (dpa-AFX)

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Bildquelle: SMA Solar Technology AG

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