Große Fantasie |
10.07.2015 12:00:40
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SMA Solar-Aktien springen nach oben: Prognoseerhöhung
Die Aktien zogen als einsamer Spitzenreiter im sehr festen TecDAX zeitweise um mehr als 25 Prozent auf über 25,00 Euro an. Im Kielwasser stiegen die ehemals im Index der Technologiewerte gelisteten Anteilsscheine des Solarunternehmens Solarworld um mehr als fünf Prozent.
Als Gründe für den erhöhten Optimismus gab der SMA-Solar-Vorstand eine über den Erwartungen liegende Entwicklung des Weltmarkts für Bauteile von Solaranlagen sowie eine deutliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens an. Beim operativen Ergebnis (Ebit) könnte die Gesellschaft nun im günstigsten Fall aus dem Verlustbereich gelangen. Das Management rechnet jetzt mit bis zu 850 Millionen Euro Umsatz, zuvor war es von bis zu 770 Millionen Euro ausgegangen.
SMA SIGNALISIERT WENDE ZUM BESSEREN
"Das Unternehmen hat lange nur mit negativen Nachrichten aufgewartet und signalisiert nun eine Wende zum Besseren", sagte der Experte Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel. Die Prognosen seien nun besser als aktuell von Analysten erwartet. Die gute Auftragslage und eine überraschend gute Entwicklung bei Wechselrichtern sorgten für Optimismus. Diese Geräte wandeln Gleichstrom aus der Photovoltaik in Wechselstrom um und sind deshalb elementar für Solaranlagen.
Auch andere Analysten äußerten sich positiv. SMA ernte die Früchte seiner aufgebesserten Produktpalette und aus der Kooperation mit dem dänischen Technologiekonzern Danfoss, hob Analyst Andreas Thielen von der Mainfirst Bank hervor. Hinzu kämen Kosteneinsparungen. Der Solartechnikhersteller sollte ein starkes Jahr haben dank guter Aussichten in den USA und Japan. Thielen stufte die Papiere auf "Neutral" hoch und erhöhte das Kursziel um 40 Prozent auf 21 Euro.
TRENDWENDE HATTE SICH SCHON ANGEKÜNDIGT
Analyst Alexander Karnick von der Deutschen Bank ist noch zuversichtlicher und empfahl die Papiere sogar zum Kauf. Sein Ziel kletterte von 20 auf 30 Euro. Die neuen Umsatz- und Ergebnisziele des Solartechnikherstellers für 2015 böten immer noch einen beträchtlichen Sicherheitspuffer. Karnick erhöhte seine Prognosen für den Gewinn je Aktie in den Jahren 2016 und 2017 um 50 bis 70 Prozent.
Bei SMA hatte sich die Trendwende schon angekündigt: Bereits zu Jahresbeginn hatte das Unternehmen seinen Verlust mehr als halbiert, weil weltweit die Nachfrage nach Solaranlagen wieder etwas angezogen hatte. Im Juni führte dann eine Partnerschaft mit dem Industriekonzern Siemens für einen wahren Freudensprung: Beide Firmen arbeiten zukünftig bei Photovoltaik-Großanlagen zusammen.
FÖRDERKÜRZUNGEN BELASTEN WEITER
Doch trotz aller Zuversicht: Von ihrem Rekordhoch aus dem Januar 2010 bei 106,70 Euro sind die Anteilsscheine noch meilenweit entfernt. Denn in den letzten Jahren litt SMA Solar wie andere Branchenunternehmen auch unter den fortlaufenden Förderkürzungen in Europa. Zudem ist es für deutsche Unternehmen schwierig, in Asien Fuß zu fassen, weil der boomende chinesische Markt für europäische Hersteller so gut wie verschlossen ist. Vor diesem Hintergrund bleibt Mainfirst-Experte Thielen etwas skeptisch: Der Marktausblick bleibe gemischt.
/fat/jha/FRANKFURT (dpa-AFX)
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