Zahlen enttäuschen |
02.03.2022 17:52:00
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SMA Solar-Aktie stark unter Druck: Ergebnisprognose verfehlt - Ausblick unter Erwartung
Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) liege um fast drei Viertel unter der Markterwartung, schrieb Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies. Es sei auch deutlich hinter der vom Unternehmen zuletzt gekürzten Prognose zurückgeblieben. Auch der Ausblick auf 2022 sei eine Enttäuschung, sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisprognose lägen unter den aktuellen Markterwartungen.
SMA Solar hatte im Januar sein bereits im vergangenen September schon einmal gesenktes Ergebnisziel weiter zurück genommen und von den Problemen mit einem Servicevertrag berichtet. So hatte der Konzern nachträglich Mängel festgestellt und erklärt, der zusätzliche nötige Aufwand, die vertraglich zugesicherten Leistungen der Anlagen zu gewährleisten, sei nicht zu rechtfertigen. Nun hat SMA den Vertrag beendet und muss dafür Rückstellungen vornehmen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag damit 2021 mit voraussichtlich neun Millionen Euro deutlich unter den zuletzt angepeilten 20 bis 30 Millionen Euro, wie das Unternehmen aus dem hessischen Niestetal am Dienstagabend mitteilte. Der Umsatz landete 2021 bei 984 Millionen Euro.
Für das neue Jahr peilt SMA beim operativen Ergebnis einen Anstieg auf 10 bis 60 Millionen Euro an. Analysten rechneten im Schnitt mit rund 75 Millionen Euro. Beim Umsatz sieht SMA eine Spanne von 900 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro. Auch hier hatten Experten zuvor mehr auf dem Zettel. Dabei leidet SMA unter der weltweiten Verknappung von Chips und weiteren elektronischen Komponenten. Dies habe das Geschäft bereits in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres beeinträchtigt, erklärte Vorstandssprecher Jürgen Reinert.
"Die Liefersituation bleibt angespannt und wird uns auch im weiteren Verlauf dieses Jahres vor Herausforderungen stellen." SMA werde "alles tun, um den aktuell sehr guten Auftragseingang zu bedienen", so der Manager, der angesichts der Bemühungen, anstatt auf fossile verstärkt auf regenerative Energien zu setzen, weiter "hervorragende Wachstumsperspektiven" für das Unternehmen sieht.
Die ausführlichen Zahlen für 2021 will der Konzern am 31. März vorstellen.
SMA Solar vergrätzt Anleger mit mauem Ergebnis und Ausblick
Ein schwacher Geschäftsausblick hat die Aktien von SMA Solar am Mittwochmorgen auf Talfahrt geschickt. Auch verfehlte das Solartechnikunternehmen im vergangenen Jahr sein Ergebnisziel, das erst im Januar ein zweites Mal gesenkt worden war. Mit reichlich Abstand zu den anderen SDAX-Werten brachen die SMA-Aktien zeitweise um mehr als ein Fünftel ein, schlussendlich betrug das Minus noch 17,93 Prozent auf 28,66 Euro.
Damit sind sämtliche Kursgewinne der letzten drei Handelstage komplett ausradiert, in denen die Papiere im Einklang mit anderen Energiewerten an der Börse kräftig angezogen haben. Die Diskussion um die Energiesicherheit aus Furcht vor einem Stopp russischer Gaslieferungen und die Suche nach Auswegen hatte die Anleger dabei in die Branche der Erneuerbaren Energien getrieben.
Auch das Papier von SMA Solar hatte seit dem russischen Angriff auf die Ukraine in der Spitze um gut die Hälfte an Wert hinzugewonnen. Doch die nun vom Management vorgestellten vorläufigen Zahlen für 2021 und die Ziele für das neue Jahr sind so gar nicht nach dem Geschmack der Anleger und Analysten.
Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler senkte als Reaktion den Daumen und strich seine Kaufempfehlung. Er bleibt nun lieber mit seinem Votum neutral und kürzte sein Kursziel von zuvor 57 auf 32 Euro. Die Unsicherheiten bei SMA müssten beendet werden, forderte Hoymann.
Laut Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies liegt das bereinigte Betriebsergebnis (bereinigtes Ebitda) um fast drei Viertel unter der Markterwartung. Es sei auch deutlich hinter der vom Unternehmen zuletzt gekürzten Prognose zurückgeblieben, schrieb der Analyst. Auch der Ausblick auf 2022 sei eine Enttäuschung, sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisprognose lägen unter den aktuellen Markterwartungen. Besonders harte Worte fand ein Händler: "Schon wieder eine große Enttäuschung, mit erneut vielen Entschuldigungen des Managements", ätzte er.
Für die Aktionäre setzt sich mit den aktuellen Kursverlusten die Berg- und Talfahrt der Aktie weiter fort. Noch Mitte November hatte das Papier ein Zwischenhoch bei knapp 50 Euro markiert, dem folgte anschließend ein wochenlanger Kursverfall. Am Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine war das Papier dann auf ein Tief seit August 2020 gerutscht.
NIESTETAL / FRANKFURT (dpa-AFX)
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