Vorstandssprecher geht |
02.11.2018 17:56:41
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SLM-Solutions-Aktie bricht nach gekappter Prognose auf Rekordtief ein
Die Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll bei den Lübeckern 2018 nur noch im einstelligen Prozentbereich statt wie zuvor angekündigt zwischen 11 und 13 Prozent liegen. Grund für die Umsatz- und Gewinnwarnung sei eine Verzögerung in der Auslieferung von 20 Maschinen an einen asiatischen Kunden. Eine für die Fertigung von Referenzbauteilen benötigte Maschine sei vom Kunden beschädigt worden, weshalb die Anlage keine Bauteile mehr herstellen könne. Die Verzögerung werde sich bis in das Jahr 2019 hinziehen.
Vorstandssprecher und Finanzchef Bögershausen zieht nun Konsequenzen. Er werde seinen Vertrag aus persönlichen Gründen nicht über Juni 2019 hinaus verlängern, hieß es. Der Aufsichtsrat will zeitnah Gespräche aufnehmen, um einen neuen Vorstandschef für das Unternehmen zu finden. Commerzbank-Analyst Adrian Pehl hält nun eine Überprüfung der Strategie des Konzerns für notwendig, zudem stehe die Verlässlichkeit der Kundenbeziehungen infrage.
SLM Solutions erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 82,5 Millionen Euro und machte unter dem Strich 3,7 Millionen Euro Verlust. Der Ex-TecDax-Konzern schied im September aus dem Index aus. Die größten Anteile am Unternehmen hält der Hedgefonds Elliott von US-Investor Paul Singer mit 18,9 Prozent. Singer war im Rahmen eines Übernahmeversuchs durch den US-Konzern General Electric bei dem Unternehmen eingestiegen, das Hickhack um den letztlich gescheiterten Verkauf hatte das Unternehmen in der Folge stark belastet. Aufsichtsratschef Hans-Joachim Ihde hält 16,8 Prozent an SLM.
SLM-Solutions-Aktie mit Kurseinbruch
Mit einem massiven Kursabschlag haben die Aktien von SLM Solutions am Freitag auf die Gewinnwarnung des Herstellers von 3D-Druckern reagiert. In einem starken Börsenumfeld verloren die Papiere 18,86 Prozent auf 12,22 Euro. Seit ihrem historischen Höchststand von 49,70 Euro Anfang dieses Jahres haben die Anteilsscheine damit rund drei Viertel ihres Wertes eingebüßt.
Commerzbank-Analyst Adrian Pehl hält nun eine Überprüfung der Unternehmenstrategie und gegebenenfalls eine Neuausrichtung für notwendig. Er sieht die Verlässlichkeit der Kundenbeziehungen in Frage gestellt. Für seinen Kollegen Carlos Becke von der Privatbank Hauck & Aufhäuser ist der Abgang von Finanzchef und Vorstandssprecher Bögershausen kritisch, da das Unternehmen sich nach zahlreichen Gewinnwarnungen beweisen müsse und nicht klar sei, wann ein Nachfolger an Bord komme. Auf lange Sicht glaube er aber weiterhin fest an die Technologiefirma.
Die erneute Warnung komme überraschend, werde beim 3D-Druckerhersteller aber zur Regel, kritisierte Analyst Cengiz Sen von der Investmentbank Equinet. Besorgniserregend sei vor allem, dass die schwache Umsatzentwicklung mit der Produktlinie SLM 800 nicht mit dem "Brot-und-Butter"-Geschäft (SLM 280/500) kompensiert werden könne. Der Experte nahm eine radikale Kurszielsenkung von bislang 15,00 Euro auf 4,08 Euro vor und bekräftigte seine Verkaufsempfehlung für die Aktie./edh/la/fba
LÜBECK (dpa-AFX)
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