25.07.2014 08:49:31

Sky-Aktionäre erhalten in Übernahmeangebot Aufschlag von 9 Cent

   Von Jürgen Hesse

   Für Aktionäre des Bezahlfernsehsenders Sky Deutschland hat sich das Warten kaum gelohnt. Die britische Sky-Schwester BSkyB legte am Freitag endlich das schon im Mai angekündigte Übernahmeangebot vor und bietet einen mageren Aufschlag von 9 Cent auf den Schlusskurs vom Donnerstag. Für je 6,75 Euro können Sky-Aktionäre ihre Aktien andienen, wie BSkyB mitteilte. Zwischenzeitlich im Juni hätten die Anteilseigner ihre Aktien an der Börse auch für mehr als 7 Euro verkaufen können.

   Dass BSkyB keinen Aufschlag, sondern nur den Mindestpreis bieten würde, hatten die Briten schon im Mai angekündigt. Das Pflichtangebot wurde fällig, weil der britische Bezahlsender die Sky-Deutschland-Aktien der Muttergesellschaft beider Unternehmen kauft. BSkyB erwarb nun über eine Tochter 57,4 Prozent der Sky-Aktien vom US-Medienkonzern 21st Century Fox, der Hauptaktionär von Sky Deutschland war und an BSkyB beteiligt ist.

   Der britische Sender will nicht nur die deutsche, sondern auch die italienische Sky-Schwester aus dem Konzern von Medienunternehmer Rupert Murdoch kaufen, um einen europäischen Pay-TV-Konzern zu schmieden. Ein fusionierter Pay-TV-Konzern käme insgesamt auf rund 20 Millionen Abonnenten. BSkyB selbst hat etwa 10,5 Millionen, Sky Italia rund 5 Millionen, und Sky Deutschland kommt auf etwa 3,7 Millionen zahlende Kunden.

   21st Century Fox ist mit 39,1 Prozent Großaktionär von BSkyB. Fox wurde im Juni 2013 von der News Corp abgespalten, zu der das Wall Street Journal und Dow Jones Newswires gehören. Die News Corp hat bereits 2011 versucht, BSkyB komplett zu übernehmen, gab diese Pläne aber auf, als News Corp wegen fragwürdiger Recherche-Praktiken selbst in die Schlagzeilen geriet und einen öffentlichen Aufschrei auslöste.

   In Europa hat es in der Fernseh- und Kabelnetzlandschaft zuletzt eine Reihe von Deals gegeben. Die Firmen versuchen, ihre Handelsmacht für die Sportübertragungs- und Filmrechte zu erhöhen. Zudem soll die Palette der Angebote ausgebaut werden.

   Laut BSkyB hat die Kombination mit den Sky Deutschland und Sky Italia genannten Unternehmen zum richtigen Preis das Potenzial, eine multinationale Pay-TV-Gruppe auf Weltklasse-Niveau hervorzubringen.

   Vorteilhaft ist die Transaktion auch für 21st Century Fox. Mit dem Verkauf von Sky Deutschland an die Schwester BSkyB erhält der US-Konzern Zugriff auf weitere Barmittel, die er gut gebrauchen kann. Denn der Medienkonzern ist an der Übernahme seines Wettbewerbers Time Warner interessiert. Time Warner ziert sich zwar noch. Sollte es aber zu einer Transaktion kommen, würde diese 80 Milliarden Dollar oder mehr verschlingen. 21st Century Fox kann das Geld also gut gebrauchen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/jhe/sha

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   July 25, 2014 02:19 ET (06:19 GMT)

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