Innerhalb von 2 Jahren 11.03.2024 20:54:00

SIGNA Prime-Vermögen soll von Treuhänderin verwertet werden - Verkauf von Signa-Assets an Schoeller-Gruppe liegt vorerst auf Eis

SIGNA Prime-Vermögen soll von Treuhänderin verwertet werden - Verkauf von Signa-Assets an Schoeller-Gruppe liegt vorerst auf Eis

Dazu soll das gesamte Vermögen der Gesellschaft treuhändisch an die Gläubiger gehen, berichtete das "Profil" am Samstag. Die SIGNA Prime Selection verfügt über besonders hochwertige Immobilien. Aber auch alle Forderungen, Dividenden und Haftungsansprüche sollen übertragen werden.

Somit gibt Sanierungsmanager Erhard Grossnigg die Verwertung des Vermögens ab. Ob es sich dabei um den Insolvenzverwalter Norbert Abel handelt, war laut "Profil" noch unklar.

Dieser Plan soll Anfang nächster Woche den Gläubigern vorgelegt werden. Für Montag ist eine Sitzung es Gläubigerausschusses anberaumt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Samstag berichtete. Und am 18. März sollen die Gläubiger über den Sanierungsplan abstimmen. Außerdem sei Anfang April eine Hauptversammlung geplant.

Stimmen die Gläubiger diesem Plan zu, endet damit die Sanierung in Eigenverwaltung und wird in eine Treuhandschaft überführt, so das Nachrichtenmagazin. Am Angebot, den Gläubigern eine Quote von 30 Prozent der Außenstände zu zahlen, soll sich dadurch jedoch nichts ändern. Wie viel sie tatsächlich erhalten, hänge jedoch von den Erlösen ab.

Die SIGNA Prime Selection ist mit 3,2 Milliarden Euro überschuldet und die Passiva zum Buchwert belaufen sich auf 4,3 Mrd. Euro. Allerdings gehören die werthaltigsten Immobilien der Gruppe zur SIGNA Prime Selection. Über eine Sub-Gesellschaft zählen dazu das Goldene Quartier, das Hyatt Hotel sowie das Gebäude in dem das Verfassungsgericht eingemietet ist und das Kaufhaus Tyrol.

Darüber hinaus hält sie über Zweckgesellschaften drei Viertel der Anteile an der insolventen Elbtower Immobilien GmbH. Aber auch die Baustelle des geplanten Kaufhauses Lamarr in der Wiener Mariahilfer Straße ist zum Teil der SIGNA Prime Selection zuzurechnen.

An Interessenten für diese Immobilien dürfte es nicht mangeln. Als Käuferin des Kaufhaus-Rohbaus in der Mariahilfer Straße käme etwa der thailändische Projektpartner, die Central Group, in Frage. Aber auch der Rewe-Konzern gilt als potenzieller Interessent, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Samstag. Das Geld geht an die Gläubiger, etwa an die Banken, die ihre Kredite grundbuchlich besichert haben, sowie an Anleihezeichner, wobei deren Forderungen im wesentlichen unbesichert sein sollen.

Forderungen innerhalb der SIGNA-Gesellschaften wurden von den Insolvenzverwaltern bisher bestritten. Seitens SIGNA gab es dazu vorerst keine Stellungnahme, merkte "Profil" an.

Anscheinend Geldwäsche-Ermittlungen gegen Benko in München

Laut einem Bericht der deutschen "Bild am Sonntag" soll die Staatsanwaltschaft München bereits im November 2023 ein Ermittlungsverfahren gegen SIGNA-Gründer Rene Benko wegen des Verdachts auf Geldwäsche eingeleitet haben. Die Münchner Behörde wollte den Bericht gegenüber der Zeitung nicht kommentieren. Benkos Anwalt erklärte, das Verfahren nicht zu kennen. Laut "BamS" soll es um ein Bauprojekt zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Karlsplatz (Stachus) gehen.

Benkos Firmen sollen dem Bericht zufolge für den Erwerb und die Entwicklung des Projekts "Münchens neue Mitte" fast 1 Mrd. Euro bei Banken und Investoren eingesammelt haben. 120 Mio. Euro sollen von der Raiffeisen Bank International (RBI) stammen, schreibt die Zeitung und beruft sich dabei auf SIGNA-Akten und Grundbuchauszüge. Dabei sollen die Benko-Firmen überhöhte Angaben über künftige Mieteinnahmen gemacht haben, um höhere Darlehen zu besseren Konditionen zu bekommen. Ein großer Teil des Geldes soll ins Ausland geflossen sein.

Im Insolvenzverfahren der SIGNA Prime Selection soll den Gläubigern heute (Montag) in Wien ein Plan zur Verwertung der Immobilien vorgelegt werden. Am 18. März sollen die Gläubiger über den Sanierungsplan abstimmen.

Verkauf von Signa-Assets an Schoeller-Gruppe liegt vorerst auf Eis

Die Gläubigerversammlung der Signa Prime hat dem kolportierten Verkauf von Luxusimmobilien an die deutsche Industriellenfamilie Schoeller nicht zugestimmt. Ein entsprechender Bericht der ORF-"ZiB1" wurde der APA am Montagabend aus informierten Kreisen bestätigt. Spießen soll es sich am Verkaufspreis, nach APA-Informationen wird demnächst weiterverhandelt. Zu den Assets gehören das Goldene Quartier, das Hotel Park Hyatt in Wien und das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck.

Die deutschen Industriellen halfen Rene Benkos Signa Prime Selection im vergangenen Sommer mit einem Kredit von 200 Mio. Euro aus der Liquiditätsklemme und erhielten dafür Pfandrechte an der Finanzierungsgesellschaft Signa Prime Capital Invest GmbH, zu der Anteile an wertvollen Liegenschaften wie dem geplanten Luxuskaufhaus Lamarr in Wien, dem KaDeWe in Berlin und dem Elbtower-Projekt in Hamburg gehören.

Die Schoeller-Gruppe soll von den insgesamt 37 Interessenten für die Signa Prime Asset GmbH, zu der die Immobilien gehören, nicht nur den besten Preis angeboten, sondern auch das beste strukturelle Angebot gemacht haben, das heißt: Die Pfandrechte auf die Signa Prime Capital würden abgezogen, womit die Verwertung der wertvollen Liegenschaften nicht mehr blockiert wäre. Vom Sanierungsverwalter der Prime gab es auf Anfrage keine Stellungnahme zu den Gerüchten. Laut dem ORF-Bericht dürften die Gläubiger darauf, einen noch besseren Verkaufspreis zu erzielen.

Neuigkeiten gab es am Montag auch zur Signa REM Transactions GmbH, zur Signa Hospitality GmbH sowie zur Burgenland Jagdpachtgesellschaft m.b.H. Für diese Gesellschaften fanden heute am Handelsgericht Wien die allgemeinen Prüfungstagsatzungen in den Konkursverfahren statt. Seitens der Gläubiger wurden für die Gesellschaften Forderungen in Millionenhöhe angemeldet, wie der KSV1870 mitteilte. Die Unternehmen seien konkursgerichtlich geschlossen, eine Fortführung bzw. Sanierung sei nicht angestrebt worden.

Gegen den Signa-Firmengründer Rene Benko soll indes die Staatsanwaltschaft München wegen Verdachts auf Geldwäsche ermitteln. Laut einem Bericht der deutschen "Bild am Sonntag" wurde ein entsprechendes Verfahren bereits im November vergangenen Jahres eingeleitet. Die Münchner Behörde wollte den Bericht gegenüber der Zeitung nicht kommentieren. Benkos Anwalt erklärte, das Verfahren nicht zu kennen. Laut "BamS" soll es um ein Bauprojekt zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Karlsplatz (Stachus) gehen.

Benkos Firmen sollen dem Bericht zufolge für den Erwerb und die Entwicklung des Projekts "Münchens neue Mitte" fast 1 Mrd. Euro bei Banken und Investoren eingesammelt haben. 120 Mio. Euro sollen von der Raiffeisen Bank International (RBI) stammen, schreibt die Zeitung und beruft sich dabei auf Signa-Akten und Grundbuchauszüge. Dabei sollen die Benko-Firmen überhöhte Angaben über künftige Mieteinnahmen gemacht haben, um höhere Darlehen zu besseren Konditionen zu bekommen. Ein großer Teil des Geldes soll ins Ausland geflossen sein.

APA

Weitere Links:


Bildquelle: Sebastian Widmann/Getty Images,Gisela Schober/Getty Images
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!