Rettung aus Insolvenz |
02.04.2024 16:52:00
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SIGNA-Pleite: Insolvenzverfahren für Kaufhauskette Galeria eröffnet - Globus wohl vor Übernahme
Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens können nun die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof beim Insolvenzverwalter anmelden. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Denkhaus bestimmt, der bisher nur als vorläufiger Verwalter eingesetzt war.
Die Gespräche mit einem möglichen neuen Eigentümer für das Unternehmen laufen bereits. Die verbindliche Angebotsfrist war vor einer Woche abgelaufen. Denkhaus hatte mitgeteilt, dass es vier Bieter gibt. Mit zweien solle nun final verhandelt werden. "Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel", hatte Denkhaus gesagt. Die Namen der möglichen Investoren nannte er nicht.
Mit der Eröffnung des Verfahrens übernimmt Denkhaus die Geschäfte von Galeria. Er will den Verkauf noch im Laufe des Aprils abschließen. Die letzte Entscheidung über eine Übernahme durch einen neuen Eigentümer trifft die Gläubigerversammlung. Diese wird laut Bekanntmachung am 28. Mai in der Messe Essen zusammenkommen, um über den von Denkhaus erstellten Insolvenzplan abzustimmen.
Galeria hatte Anfang Jänner einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Die Zahl der Filialen der Warenhauskette hat sich in diesem Zeitraum halbiert, aktuell gibt es noch 92. Wie viele übrig bleiben, ist noch offen. Nach Angaben von Denkhaus soll es um eine Übernahme von mindestens 60 plus X Filialen gehen. "Wie groß dieses X ist, wissen wir heute noch nicht", sagte er in der vergangenen Woche.
Wenn nach dem Verkauf 60 Filialen erhalten blieben, würde etwa jede dritte schließen. Viele der insgesamt 12.800 Beschäftigten müssen deshalb um ihren Arbeitsplatz bangen. "Wir versuchen, das bestmögliche Filialnetz zu erhalten und kämpfen wirklich um jede Filiale", sagte Denkhaus. Die Anzahl der verbleibenden Galeria-Standorte sei demnach vor allem von den zurzeit noch andauernden Verhandlungen mit den Vermietern abhängig.
Ziel des Insolvenzverwalters ist es, die Mieten zu reduzieren. Er strebt je nach Filiale eine Umsatzmiete von sieben bis elf Prozent an, bei besonders gut laufenden Geschäften etwas mehr. "Es macht keinen Sinn, eine Filiale mit mehr als 30 Prozent Mietbelastung fortzuführen." In den Filialen, die sich in Immobilien im Besitz der SIGNA befinden, sind die Mieten vielfach deutlich höher. Dort zahlt das Unternehmen nach eigenen Angaben bis zu 30 Prozent des Umsatzes. Bereits im Jänner hatte Denkhaus angekündigt, Filialen zu schließen, wenn es kein Entgegenkommen durch die Vermieter geben sollte.
SIGNA - Globus laut Medienberichten vor Übernahme durch Central Group
Die Schweizer Warenhausgruppe Globus steht laut Medienberichten vor der Übernahme durch das thailändische Unternehmen Central Group. Über einen Deal zwischen den Thailändern und dem Pleite gegangenen SIGNA-Firmenkonglomerat von René Benko wurde bereits seit einiger Zeit spekuliert.
Nun soll die Transaktion unter Dach und Fach gebracht werden, wie unter anderem das deutsche "Handelsblatt" bereits am Osterwochenende berichtet hatte. Dabei befinde sich die Central Group des Milliardärs Tos Chirathivat aus Thailand vor dem Kauf der deutschen Kaufhaus-Gruppe KaDeWe, der britischen Selfridges und eben auch der Warenhäuser von Globus - alle aus dem SIGNA-Firmenkonglomerat von Benko - wie es in den Berichten heißt. An Globus hält die Central Group bereits die Hälfte des Unternehmens.
Seitens Globus könne man die Vorgänge nicht kommentieren, hieß es auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Die Central Group ist an allen Kaufhaus-Ketten beteiligt und gilt als bevorzugter Verhandlungspartner bei einer möglichen Übernahme. Die thailändische Gruppe hat ebenfalls keine Stellung zu möglichen Verhandlungsabschlüssen genommen.
(APA)
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