Komplizierte Beteiligung |
22.03.2016 11:35:40
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Siemens will anscheinend für Gamesa-Deal auch Areva aus Joint Venture herauskaufen
Damit würde Siemens am Ende mehr bekommen als geplant - eine Übernahme der Windkraftgeschäfte von Areva sei nämlich zunächst nicht angedacht gewesen. Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Vor zwei Jahren gründete Gamesa ein Gemeinschaftsunternehmen für Anlagen auf hoher See ("Offshore") mit dem derzeit kriselnden französischen Energiekonzern und Kraftwerksbauer, der zu 85 Prozent dem französischen Staat gehört. Die Areva-Anteile am Joint Venture wurden bei Gründung mit rund 280 Millionen Euro bewertet. Heute wollen die Franzosen dafür laut Zeitung aber wohl mehr haben.
Der mit knapp 20 Prozent größte Aktionär von Gamesa, der spanische Energiekonzern Iberdrola, fordert dem Bericht zufolge zunächst eine Abstimmung mit Paris - damit die Fusion nicht hinterrücks platzt und die eigenen Anteile im Wert abrutschen lässt. Dem Vernehmen nach will Siemens Iberdrola ein 10-Prozent-Paket an Gamesa abkaufen, um letztlich die Mehrheit an dem geplanten Weltmarktführer bei Windkraftanlagen zu haben.
Damit hängt ein Siemens-Zukauf nicht nur von wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen ab, sondern auch vom Wohlwollen des französischen Staates. Areva-Chef Philippe Knoche ließ zuletzt durchblicken, dass die französische Regierung die Karten in der Hand halte, wenn es um einen Verkauf der Windkraftanteile gehe. Areva hat zuletzt unter anderem wegen Problemen bei Neubauprojekten von Atomreaktoren Milliardenverluste geschrieben.
Laut "SZ" unternimmt die Siemens-Führung einiges, um Paris von den eigenen Plänen zu überzeugen. So sei Joe Kaeser in der vergangenen Woche selbst zum Gespräch beim französischen Wirtschaftsminister Emmanuel Macron gewesen. In dieser Woche mache Aufsichtsratschef Gerhard Cromme seine Aufwartung im Elysée-Palast./men/enl/stb
MÜNCHEN/PARIS (dpa-AFX)
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