Siemens könnten GE mit Alstom-Spartentausch überbieten

   Siemens könnten bei einem Spartentausch von Alstom das Angebot von General Electric (GE) überbieten. Wie aus einem Brief von Siemens-CEO Kaeser an sein Gegenüber bei Alstom, Patrick Kron, hervorgeht, schätzt Siemens den Unternehmenswert der Sparten auf 10 bis 11 Milliarden Euro ein. In dem Dow Jones Newswires vorliegenden Brief nennt Kaeser dabei die drei Sparten Thermal Power, Renewable Power und Grid Divison.

   Beim Aufkommen der Spekulationen über eine Übernahme von Alstom durch GE am Donnerstag war aber ein Kaufpreis von rund 13 Milliarden Dollar oder rund 10 Milliarden Euro für das Gesamtunternehmen genannt worden. Siemens würden daher mit ihren Preisvorstellungen für die drei Sparten das Angebot des US-Konzerns für das Gesamtunternehmen übertreffen. In dem Brief wird zudem betont, dass Siemens "alle finanziellen Mittel habe", um die Transaktion schnell durchzuführen.

   Die Analysten der Citigroup hatten daher bereits ihre Zweifel geäußert: Die Transaktion wäre eine Nummer zu groß, da GE Zukäufe generell in einer Preislage zwischen 7 bis 9 Milliarden US-Dollar anpeile. Die kolportierten 13 Milliarden Dollar lägen oberhalb dieser Spanne - zumal der Unternehmenswert von Alstom nach ihrer Ansicht eher bei 20 Milliarden Dollar liegt.

   Neben der Nennung eines konkreten Preises bietet Siemens Teile seine Zugsparte im Austausch an. Auch auf die politischen Befindlichkeiten in Frankreich wird Rücksicht genommen: So könnten Teile der Unternehmenszentrale nach Frankreich verlegt und das wichtige Atom-Geschäft der Franzosen ausgelagert werden. Erworbene Firmenteile der Franzosen sollen nicht weiterverkauft werden. Die Arbeitsplätze in Frankreich sollen für mindesten drei Jahre gesichert sein, allerdings sei das Ziel, "das Geschäft dank der kombinierten Stärke wachsen zu lassen".

   Siemens äußert sich zuversichtlich, mit diesem Vorschlag "zwei starke europäische Champions" von weltweiter Bedeutung in den Bereichen Energie und Transport zu schaffen und damit den Interessen Frankreichs und Deutschlands zu dienen. Siemens sieht darin eine "einzigartige Gelegenheit" für beide Unternehmen und räumt daher diesem Projekt die oberste Priorität ein.

   April 27, 2014 10:31 ET (14:31 GMT)

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