IPO geglückt 16.03.2018 17:49:00

Siemens Healthineers startet mit Kursgewinnen an der Börse

Das Börsendebüt von Healthineers ist am Freitag zunächst etwas holprig verlaufen, aber nur aus technischen Gründen. Denn der erste Kurs bescherte Anlegern einen ordentlichen Zeichnungsgewinn. Aufgrund technischer Probleme bei der Deutschen Börse begann die Eröffnungsauktion erst um 9.45 Uhr, der erste Kurs von 29,10 Euro stand dann erst gegen 10.00 Uhr fest. Zum Handelsschluss notierten die Titel der Siemens-Medizintechniktochter bei 30,20 Euro und damit 7,9 Prozent über dem Ausgabepreis von 28 Euro.

Siemens hatte die Titel im unteren Mittelfeld der angepeilten Zeichnungsspanne platziert. Mit dem Platzierungspreis blieb Siemens deutlich unter dem zunächst genannten Maximalpreis von 31 Euro. Insofern wunderten die hohen Zeichnungsgewinne nun nicht sonderlich. Die ursprüngliche Spanne hatte zwischen 26 und 31 Euro gelegen, die dann auf 27,50 zu 28,50 Euro verengt worden war.

Siemens erlöst bei vollständiger Platzierung 4,2 Milliarden Euro brutto angesichts der angebotenen 150 Millionen Stück. Healthineers fließt direkt kein Geld zu. Allerdings startet die Tochtergesellschaft erheblich entschuldet. Siemens übernimmt Pensionslasten von 800 Millionen und Nettoverbindlichkeiten von 3,1 Milliarden Euro.

Der Börsengang von Siemens Healthineers ist der größte seit dem der Deutschen Telekom 1996. Zum Ausgabepreis beläuft sich der Börsenwert von Healthineers auf 28 Milliarden Euro. Die Kapitalisierung lässt sich künftig recht einfach am Aktienkurs ablesen, weil Siemens das Healthineers-Grundkapital in genau 1 Milliarde Aktien eingeteilt hat. 15 Prozent davon verkauft der Mutterkonzern jetzt. Für das nächste halbe Jahr wurden weitere Platzierungen ausgeschlossen.

Die angebotenen Healthineeers-Aktien kommen aus dem Bestand der Siemens Beteiligungsverwaltung GmbH & Co. OHG. Die Siemens-Tochter hält derzeit 32,38 Prozent der Anteile. Nach dem Börsengang und sofern die Mehrzuteilungsoption auch ausgeübt wird, sinkt ihr Anteil auf 17,38 Prozent. Zwei Drittel der Aktien liegen direkt bei der Siemens AG. Der Mutterkonzern will langfristig eine deutliche Mehrheit an der Ertragsperle halten.

Siemens Healthineers ist Weltmarktführer bei Röntgengeräten, Magnetresonanz- und Computertomographen. Außerdem bietet sie Labortechnik und moderne minimalinvasive Chirurgiesysteme an. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte die Siemens-Sparte 13,8 Milliarden Euro um und erzielte einen bereinigten Gewinn von 2,5 Milliarden Euro, was einer Umsatzrendite von 18 Prozent entsprach.

Die Verselbstständigung von Healthineers ist Teil der Strategie von Siemens-Chef Kaeser, aus dem breit aufgestellten Mutterkonzern einen Flottenverband fokussierter Einzelunternehmen zu machen. Die Windkraftsparte wurde dazu bereits abgespalten und mit dem spanischen Gamesa-Konzern fusioniert. Sein Eisenbahngeschäft will Siemens bis zum Herbst in den französischen Alstom-Konzern einbringen.

DJG/flf/ros/cln/raz

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