Veränderungen in Chefetage 16.10.2018 12:15:44

Siemens Gamesa baut das Management um

Siemens Gamesa baut das Management um

Unter anderem bekommt der Windenergiekonzern nach nicht mal einem Jahr erneut einen neuen Finanzchef. Der Verwaltungsrat entschied am Dienstag, dass David Mesonero, derzeit Manager für Unternehmensentwicklung, Strategie und Integration, ab Dezember den Siemens-Manager Miguel Angel Lopez ersetzen soll.

Lopez wiederum folgt Rosa Garcia. Die Chefin der spanischen Landesgesellschaft von Siemens gibt ihr Amt nach sieben Jahren auf und verlässt den Konzern. Lopez wird in der neuen Funktion als CEO von Siemens Spanien auch Verwaltungsratschef bei Siemens Gamesa. Ausscheiden bei der Siemens-Tochter wird Ricardo Chocarro, der über 19 Jahre Chef des Geschäftes mit Windanlagen an Land war. Übergangsweise springt für ihn der Chef der Servicesparte, Mark Albenze, ein.

Siemens-Gamesa-CEO bezeichnete den Management-Umbau als entscheidend, "um den zukünftigen Erfolg unseres Unternehmens zu sichern". Die erste Phase der Fusion und Stabilisierung des Unternehmens sei damit abgeschlossen.

Die Ernennung von Mesonero wird von Beobachtern als Zugeständnis von Siemens an die Adresse des zweitgrößten Gamesa-Aktionärs Iberdrola gewertet: Mesonero ist Schwiegersohn von Ignacio Galan, Chairman des spanischen Versorgers, und war bislang für die Integration der beiden Konzerngesellschaften zuständig. Iberdrola hält rund 8 Prozent der Anteile an Siemens Gamesa.

Im Windkraftgeschäft hatten Siemens und der spanischen Wettbewerber Gamesa im Frühjahr vergangenen Jahres ihre Kräfte gebündelt. Der deutsche Technologieriese wurde mit 59 Prozent größter Anteilseigner des fusionierten Unternehmens, das im Speckgürtel von Bilbao sitzt. Als sich schon bald nach der Fusion massive operative Schwächen zeigten, reagierten die Münchner und besetzten verschiedene Führungspositionen neu. Lopez, ein langjähriger Siemens-Manager, übernahm zum 1. Dezember vergangenen Jahres den Posten als Finanzchef.

Galan äußerte später, auch öffentlich, seinen Unmut über die straffe Führung von Siemens. Um die Situation zu entschärfen, traf sich Siemens-Konzernchef Joe Kaeser im April mit Galan, äußerte Verständnis für dessen Enttäuschung über die Geschäftsentwicklung und kündigte an, die Rechte der Minderheitsaktionäre zu respektieren.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: Victoria Heath/unsplash,Peshkova / Shutterstock.com

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