Mehr Gewinn 07.11.2019 17:50:00

Siemens-Aktie steigt: Siemens schafft im Schlussspurt die Prognose

Siemens-Aktie steigt: Siemens schafft im Schlussspurt die Prognose

Unterstützt von besseren Ergebnissen in fast allen Industriegeschäften - vor allem in der Medizintechnik - verdiente der Münchner Technologiekonzern nach eigenen Angaben im vierten Quartal operativ 20 Prozent mehr und übertraf damit die Erwartungen des Marktes deutlich.

Das bereinigte EBITA im industriellen Geschäft erreichte in den Monaten Juli bis September 2,64 Milliarden Euro. 19 Analysten hatten nach einem von Siemens erstellten Konsens im Schnitt mit 2,329 Milliarden gerechnet. Der Nettogewinn fiel mit 1,47 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. 2018 hatten allerdings hohe Rückstellungen für den Abbau von tausenden Stellen in der schwächelnden Kraftwerkssparte das Ergebnis gedrückt. Der Umsatz kletterte um 8 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro.

Siemens habe trotz beschleunigter Abschwächung der Weltwirtschaft "mit einem fulminanten vierten Quartal die Leistungsfähigkeit" des Konzerns bewiesen, sagte Vorstandschef Joe Kaeser.

Den Aktionären will Siemens 3,90 Euro pro Anteilsschein zahlen, 10 Cent mehr als vor Jahresfrist.

Im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2019/20 peilt Siemens erneut ein moderates Umsatzwachstum an. Unter dem Strich soll ein Gewinn je Aktie in der Größenordnung von 6,30 bis 7,00 Euro stehen. Siemens rechnet damit, dass Kosten für geplante Restrukturierungsmaßnahmen von positiven Effekten der Ausgliederung des Energiegeschäfts ausgeglichen werden.

Siemens rechnet im Geschäftsjahr 2020 nicht mit Margenzuwachs

Siemens erwartet bei der Profitabilität im neuen Geschäftsjahr 2020 keine großen Sprünge. Die Margen der einzelnen Konzernsparten werden in etwa so erwartet wie auch im abgelaufenen Jahr, zum Teil können sie sogar schwächer ausfallen, wie der Industriekonzern bei Vorlage der Jahresbilanz mitteilte.

Für die renditestarke Sparte Digital Industries etwa wird eine bereinigte EBITA-Marge von 17 bis 18 Prozent angepeilt - nach 17,9 Prozent im abgelaufenen Jahr könnte sie sich also abschwächen.

In der Smart Infrastructure mit der Gebäudetechnik wird mit 10 bis 11 Prozent Marge geplant, 2018 wurden 10 Prozent erreicht. Damit ist hier Luft nach oben.

Der Energiebereich Gas and Power, der im Laufe des nächsten Jahres abgespaltet werden soll, soll 2 bis 5 Prozent Marge erwirtschaften. Bei 3,8 Prozent im vergangenen Jahr ist hier sowohl eine Verbesserung als auch eine Verschlechterung denkbar.

Die Eisenbahnsparte Mobility wird mit 10 bis 11 Prozent Marge erwartet; hier wurden 11 Prozent im abgelaufenen Jahr geschafft.

Der Konzern gibt anders als in den Vorjahren kein Margenziel für den Gesamtkonzern aus. Siemens-Chef Joe Kaeser begründete diese Entscheidung auf Bloomberg TV damit, dass er den Investoren mehr Transparenz für die einzelnen Geschäfte habe geben wollen.

Im Hinblick auf das kurzzyklische Geschäft äußerte Kaeser die Erwartung, dass in den nächsten sechs Monaten die Talsohle durchschritten sein werde.

So reagiert die Siemens-Aktie

Die Siemens-Aktie gewann im XETRA-Handel letztlich 4,89 Prozent auf 113,66 Euro.

Damit erreichten sie wieder den höchsten Stand seit Anfang August 2018, als Details zur Neuorganisation des Industriekonzerns sowie eine überraschend schwache Gewinnentwicklung eine Talfahrt ausgelöst hatten. Letztlich setzte diese sich bis Mitte August dieses Jahres fort. Als Siemens diesen Sommer pessimistischere Prognosen ausgab, drückte dies die Aktie bis auf 84,42 Euro. Seither ging es wieder aufwärts, und im bisherigen Jahresverlauf steht ein Plus von rund 17 Prozent zu Buche. Der DAX allerdings ist im selben Zeitraum um rund 26 Prozent gestiegen.

Analyst Andreas Willi von der Investmentbank JPMorgan attestierte Siemens nun ein "fantastisches viertes Geschäftsquartal". Auch der Ausblick sei im Detail positiv, schrieb er und hatte daher bereits eine starke Kursreaktion erwartet.

Analyst Wasi Rizvi von RBC Capital Markets war ebenfalls voll des Lobs für den starken Jahresausklang. Besonders in der Digitalisierungssparte seien die Erwartungen deutlich übertroffen worden. Das Segment habe dem von den Endmärkten kommenden Gegenwind gut standhalten können. Den von Siemens für 2019/20 gegebenen Ausblick nannte der Experte "etwas schwierig zu interpretieren". Dieser liege aber am oberen Ende der durchschnittlichen Analystenerwartung.

DJG/rio/smh

MÜNCHEN (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

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