US-Wahlen 2020 21.12.2019 21:48:00

Sieg der Demokraten bei den US-Wahlen könnte zu einer Marktkorrektur führen

Sieg der Demokraten bei den US-Wahlen könnte zu einer Marktkorrektur führen

• US-Wahlen dürften 2020 bestimmendes Thema am Markt sein
• Kandidaten werden nach Unternehmensfreundlichkeit bewertet
• Experten sorgen sich um Sieg der Demokraten

2020 stehen wichtige Ereignisse an, die Auswirkungen auf die Aktienmärkte haben könnten. Zum einen bleibt es spannend, wie es mit dem Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union weitergeht. Nach der Einigung auf ein Teilabkommen bleiben die weiteren Entwicklungen im US-chinesischen Handelsstreit weiter im Fokus der Anleger und zudem stehen im kommenden Jahr die US-Wahlen vor der Tür. Einige Experten blicken einem möglichen Sieg der Demokraten kritisch entgegen.

US-Wahlen 2020

Am 3. März kommenden Jahres steht der Super Tuesday bevor, an dem im Großteil der US-Bundesstaaten die Vorwahlen durchgeführt werden. Am 13. Juli dann ist der Parteitag der Demokratischen Partei in den USA, bei dem ein Parteiprogramm festgelegt und der Präsidentschafts- als auch Vizepräsidentschaftskandidat gewählt werden. Im November, genauer am 3. November, findet dann die US-Präsidentschaftswahl statt.

Goldman Sachs-Analyst skeptisch gegenüber Demokraten-Sieg

Timothy Moe von Goldman Sachs verlautete gegenüber CNBC, dass ein Sieg der Demokraten eine große Marktkorrektur zur Folge haben könnte. Ein einheitlich für die Demokraten positiv ausfallendes Ergebnis, bei dem die Partei sich den Präsidentenposten, als auch beide Kammern des Kongresses sichern würde, dürfte eine Aufhebung der Steuersenkungen, die 2017 genehmigt wurden, sehr wahrscheinlich machen. Dies könnte Folgen für den marktbreiten US-Index S&P 500 haben. Laut Moe könnte er beim vollständigen Abbau der Steuererleichterungen im Folgejahr 2021 12 Prozent weniger Gewinne verbuchen. "Das wiederum könnte zu einer signifikanten Korrektur an den US-Märkten führen", erklärt er in CNBCs "Squawk Box".

Experten und Anleger vorsichtig

Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Reaktionen auf den Ausgang der US-Wahlen 2020 sich danach ausrichten werden, wie unternehmensfreundlich der Kandidat, der am Ende das Rennen macht, gilt. Wall Street-Experte Howard Marks geht von aufkommender Erleichterung im Falle der Wiederwahl des aktuellen US-Präsidenten Donald Trump aus, da die US-Amerikaner damit rechnen, dass dieser weiterhin marktfreundlich agieren wird. Anleger scheinen sich derzeit für schlechtere Zeiten aufgrund eines möglichen Wahlsiegs für die Demokraten zu wappnen. Kandidaten wie Elizabeth Warren oder Bernie Sanders gelten als weniger unternehmensfreundlich, deshalb sorgen sich Investoren um die Folgen eines Wahlsiegs für die Wirtschaft. Man könnte meinen, eine Wahl-Apokalypse stünde bevor: Laut Julian Emanuel von BTIG seien Verkaufsoptionen auf den S&P 500 derzeit auf einem historisch hohen Niveau.

Während die US-Märkte in diesem Jahr kräftig zulegen und neue Rekordstände erzielen konnten, stellt die US-Wahl im kommenden Jahr ein potenzielles Risiko dar, das laut Moe am Markt aber womöglich schon teilweise eingepreist werden könnte. Und wer weiß schon, ob sich tatsächlich alles so entwickelt wie erwartet.

Redaktion finanzen.at

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