Kein Jobabbau geplant 22.03.2019 17:52:00

Semperit-Restrukturierung brachte 2018 hohen Verlust - Aktie unentschlossen

Semperit-Restrukturierung brachte 2018 hohen Verlust - Aktie unentschlossen

Bereits 2018 habe es "einen Sprung in der operativen Profitabilität" gegeben, das Restrukturierungsprogramm mit 700 Maßnahmen greife, sagte Semperit-Chef Martin Füllenbach am Freitag bei der Bilanzvorlage. Ein Jobabbau sei nicht geplant.

Die Semperit-Gruppe beschäftigt weltweit rund 6.800 Mitarbeiter, davon rund 3.500 in Asien und rund 900 in Österreich. Semperit hat weltweit 14 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien, Australien und Amerika. Der Konzern produziert unter anderem Untersuchungs- und Operationshandschuhe, Hydraulik- und Industrieschläuche, Fördergurte und Rolltreppen-Handläufe.

Die Wertminderung in der Medizinsparte Sempermed (55,2 Mio. Euro) und die Schließung des Sempertrans Standortes in China (7,8 Mio. Euro) haben das Ergebnis im Geschäftsjahr 2018 belastet. Aufgrund des Verlusts gibt es für Aktionäre derzeit keine Dividende. Das um negative Sondereffekte bereinigtes EBITDA stieg im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 40,6 Prozent auf 50,3 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich leicht um 0,5 Prozent auf 878,5 Mio. Euro.

Die Umsatzentwicklung lag unter der Schätzung der Baader Bank. "Semperit hat die Talsohle noch nicht verlassen", schrieb Christian Obst in einer Reaktion auf die Zahlenvorlage. Das Wettbewerbsumfeld bleibe schwierig. An der Börse notierten die Semperit-Aktien mit einem Abschlag zum Vortag von 2,18 Prozent bei 12,54 Euro.

Der Semperit-Vorstand sieht das Unternehmen auf gutem Weg, drei von vier Segmenten seien beim operativen EBITDA profitabel. Vor allem das Geschäft mit Hydraulik- und Industrieschläuchen und Handläufen liefere gute Erträge. Als "wenig erfreulich" bezeichnete der Semperit-Chef die Geschäftsentwicklung 2018 bei der Sempermed. Bei Operations- und Untersuchungshandschuhen macht Semperit noch Verluste.

Mit 30 Projekten will der Konzern die Wettbewerbsfähigkeit in den Bereichen Wachstum, Lieferkette, Profitabilität sowie Steuerung und Prozesse verbessern. Unter anderem sollen mehr Erlöse außerhalb von Europa erzielt werden, derzeit macht Semperit rund 75 Prozent der Umsätze in Europa.

Semperit-Chef Füllenbach kündigte am Freitag einen Fokus auf neue Märkte, Regionen und Kundensegmente an. Beispielsweise habe man vergangenes Jahr mit der Marktbearbeitung in Afrika begonnen. Auch Zukäufe würden in nächster Zeit wieder in den Fokus rücken. Im zweiten Halbjahr will der Semperit-Vorstand dem Aufsichtsrat eine neue Wachstumsstrategie präsentieren. Um mehr Free Cash Flow zu erreichen, werden die Gesamtinvestitionen im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr halbiert.

Die globale Konjunkturentwicklung und ein möglicher Abschwung wird derzeit bei der Semperit derzeit genau beobachtet. Man habe noch keine klaren Signale, in welche Richtung es gehe, so der Semperit-Chef. Bei einem starken Konjunkturabschwung könne man für eine Produktionsreduktion "Pläne sehr schnell umsetzen". Der Brexit bereit Semperit indes kein großes Kopfzerbrechen. Rund fünf Prozent des Umsatzes erzielte Semperit zuletzt in Großbritannien.

APA

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Bildquelle: 360b / Shutterstock.com,Semperit

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