20.06.2022 21:32:38
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Schwesig wirbt für beherzte Umsetzung der Energiewende
BERLIN (dpa-AFX) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat für eine beherzte Umsetzung der Energiewende geworben und einen gewichtigen Beitrag des Bundeslandes zugesichert. "Eine echte Unabhängigkeit wird es für Deutschland, für Europa nur aus erneuerbaren Energien geben. Und das muss unser gemeinsames Ziel sein", sagte Schwesig am Montagabend beim Sommerempfang der Landesregierung in der Berliner Landesvertretung. Geladen waren etwa 800 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und ehrenamtlichen Institutionen.
Schwesig zeigte sich zuversichtlich, dass mit dem Kurs der Ampel-Koalition im Bund mehr Tempo in den Ausbau der erneuerbaren Energien komme, machte zugleich aber auch die Notwendigkeit von Übergangslösungen deutlich. So stehe Mecklenburg-Vorpommern bereit, mehr Öl über den Rostocker Hafen zu importieren. Über ein Gasterminal in der Ostsee vor Lubmin könne künftig Flüssiggas angeliefert werden, wenn sich Deutschland von Importen aus Russland unabhängig mache.
Kritik an der Rolle Mecklenburg-Vorpommerns beim Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 wies sie zurück: "Wir helfen mit, diskutieren nicht lange. Und deshalb ist es auch nicht in Ordnung, wenn mit dem Finger auf MV gezeigt wird. Wir haben in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass es eine sichere Energieversorgung in Deutschland gibt", betonte Schwesig.
In Lubmin bei Greifswald landet die russisch-deutsche Gasleitung Nord Stream 1 an, die als wichtigste Leitung für die Gasversorgung Deutschlands gilt, derzeit aber nur mit begrenzter Kapazität läuft. Nord Stream 2, für deren Fertigstellung sich Schwesig stark gemacht hatte, erhielt wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine keine Betriebserlaubnis.
Schwesig bezeichnete das russische Vorgehen in der Ukraine als "barbarisch". "Wir haben uns nicht vorstellen können, dass sich mit dem 24.2. dieses Jahres die Welt verändert", erinnerte sie an den Beginn der Aggression und die weitreichenden Folgen. Viele Menschen auch in Mecklenburg-Vorpommern würden den ukrainischen Flüchtlingen Hilfe gewähren. "Wir hoffen, dass sie bald wieder in ihre Heimat zurück können. Und wir werden helfen beim Wiederaufbau", betonte die Regierungschefin.
Nach Angaben der Staatskanzlei gab der Nordosten mit der Veranstaltung in seiner Landesvertretung den Auftakt für eine Reihe sommerlicher Empfänge der Bundesländer in der Bundeshauptstadt. Die Treffen dienen der Kontaktpflege und der Präsentation länderspezifischer Besonderheiten. Mecklenburg-Vorpommern stellte auch am Montag seine touristischen Attraktionen und kulturellen Angebote heraus. Schwesig ermunterte Touristen, auch neue Regionen des Landes zu entdecken: "Es muss nicht immer Ostsee sein."/fp/DP/mis
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