Börse im freien Fall |
15.01.2015 14:21:47
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Schweizer Notenbank stößt SMI über Klippe
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte am Morgen überraschend den Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro aufgehoben. Der Franken gewann in der Folge zum Euro deutlich an Wert. "Die Auflösung der Wechselkursbindung wirkt wie die Sprengung eines Staudamms", sagte ein Börsianer. Die künstlich angestaute Franken-Schwäche entlade sich nun schlagartig in einer Aufwertung der Schweizer Währung.
An der Börse in Zürich gab es in der Folge schwere Turbulenzen: Im 20 Unternehmen umfassenden Leitindex SMI rutschten mit Ausnahme des Telekomkonzerns Swisscom alle Werte massiv ab. Die Anteile am Luxusgüterhersteller Richemont brachen als Tagesverlierer um 15,61 Prozent auf 74,85 Franken ein. Der Uhrenhersteller Swatch verlor mehr als 13 Prozent. "Ein Wertanstieg des Franken wird als Last für Exportwirtschaft des Landes angesehen", betonte Marktanalyst Niall Delventhal vom Analysehaus DailyFX. Ein starker Franken verteuert die Waren für ausländische Kunden.
"Offensichtlich war niemand auf den Schritt vorbereitet", sagte Analyst Christian Lips von der NordLB. In dieser Woche noch habe SNB-Vize Jean-Pierre Danthine zwar darauf hingewiesen, dass eine Ausweitung der Ankaufprogramme durch die Europäische Zentralbank (EZB) die Durchsetzung der Mindestkurspolitik erschwere. Der Frankendeckel müsse aber eine Säule der Geldpolitik bleiben, habe er angefügt: "Erfolgreiche Zentralbankkommunikation sieht anders aus", sagte Danthine./fat/das
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ZÜRICH (dpa-AFX)
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