Erwartungen verfehlt |
05.02.2016 15:50:16
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Schwaches Jobwachstum gefährdet Zinspläne der Fed
An den Märkten herrschte aber etwas Unschlüssigkeit, wie die Daten zu interpretieren seien. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg nach Angaben des US-Arbeitsministeriums nur um 151.000, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte einen Zuwachs um 185.000 erwartet hatten.
Die Daten für die beiden Vormonate wurden leicht revidiert: Zusammengerechnet entstanden demnach im November und Dezember 2.000 Stellen weniger als zunächst gemeldet. "Der Bericht hat kaum zu einer größeren Klarheit unter Investoren beigetragen, die sich um eine Rezession sorgen", sagte David Kotok, Chefanalyst bei Cumberland Advisors. "Wegen des warmen Wetters im Dezember scheinen einige Einstellungen vorgezogen worden sein, die nun im Januar fehlen." Wenn dieser Wettereffekt herausfalle, werde es in ein oder zwei Monaten ein klareres Bild geben. Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im Januar auf 4,9 von 5,0 Prozent. Ökonomen hatten eine Stagnation bei 5,0 Prozent erwartet. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden. Die sogenannte Partizipationsrate - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter - stieg leicht auf 62,7 von 62,6 Prozent.
Das Lohnwachstum beschleunigte sich: Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne stiegen um 0,5 Prozent oder 0,12 Dollar auf 25,39 Dollar. Auf Jahressicht lagen die Löhne um 2,5 Prozent höher. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg um 0,1 Stunden auf 34,6 Stunden. Eigentlich plant die Fed, in diesem Jahr die Zinszügel weiter anzuziehen. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht untermauert aber die Zweifel, die mehrere Notenbanker in den vergangenen Tagen geäußert haben, was die Stärke der US-Konjunktur angesichts der weltweiten Unsicherheiten und der schwachen Energiepreise angeht. Vor dem nächsten Treffen der Notenbanker im März steht allerdings ein weiterer Jobreport an, bevor über den Zeitpunkt einer Zinserhöhung diskutiert wird. An den Futures-Märkten gab es einige kleine Reaktionen auf die Daten. Die Terminmärkte implizieren nun eine Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent für eine Zinserhöhung im März; vor den Zahlen lag der Wert bei 8 Prozent. Für eine Zinserhöhung im Dezember stieg die Chance auf 48 Prozent von 38 Prozent zuvor. "Der durchwachsene Jobbericht löst nicht die anhaltende Debatte darüber auf, ob die US-Wirtschaft anfälliger für externe Schocks ist", meinte David Lefkowitz, Stratege bei UBS Wealth Management Americas. Das Stellenwachstum sei schwächer als erwartet gewesen. Doch die Löhne seien gestiegen, was gut für den Inflationsausblick und die Konsumausgaben sei. "Das größte Risiko ist, dass sich jeder vor einem großen Abschwung in den Schwellenländern fürchtet." WASHINGTON (Dow Jones)
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