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Schwache Nachfrage 09.11.2016 09:28:00

Brenntag rudert bei Ergebnisprognose etwas zurück

Der Konzern leidet vor allem unter der schwachen Nachfrage der Öl- und Gaskunden in Nordamerika und der angespannten Wirtschaftslage in Venezuela und Brasilien. Das dritte Quartal fiel erneut schwach aus. Bei Umsatz und operativem EBITDA trat der Konzern mit einer Zunahme von nur 0,4 Prozent fast auf der Stelle. Nach Steuern gab der Gewinn sogar leicht nach. Bei der Jahresergebnisprognose ist der MDAX-Konzern nun etwas vorsichtiger und reduzierte das obere Ende der in Aussicht gestellten Bandbreite.

   "Wir gehen davon aus, dass sich die aktuellen wirtschaftlichen Trends fortsetzen werden und grenzen unsere Prognose für das Gesamtjahr ein, um der allgemeinen Nachfrageschwäche Rechnung zu tragen", sagte CEO Steven Holland.

Öl- und Gaskunden in Nordamerika kaufen weniger


   Das Bruttoergebnis vom Umsatz erhöhte sich um 4 Prozent auf 594 Millionen Euro, auf Basis konstanter Wechselkurse lag der Anstieg bei 5,5 Prozent. Die Zahlen lagen sämtlich unter den Schätzungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten.

   Mit Gegenwind hatte Brenntag weiter in Nordamerika zu kämpfen. Dort macht sich das schwache gesamtwirtschaftliche Umfeld und die anhaltend geringe Nachfrage von Kunden aus dem Öl- und Gassektor negativ bemerkbar. Brenntag sieht hier aber inzwischen eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau. Die Erlöse legten dank Zukäufen noch um gut 5 Prozent auf gut 957 Millionen Euro zu. Das operative EBITDA stieg mit gut 96 Millionen Euro nur um 0,6 Prozent. Lateinamerika bleibt größte Schwachstelle

   Besser lief es für den MDAX-Konzern in seiner größten Region EMEA (Europe, Middle East & Africa), die auch von Zukäufen profitierte. Doch auch dort gaben die Erlöse nach. Sie sanken um gut 3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Das operative EBITDA erreichte gut 88 Millionen Euro, was 1 Prozent mehr war als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Hier habe sich die Abwertung des britischen Pfund bemerkbar gemacht, hieß es. Wechselkursbereinigt lag der Anstieg des operativen EBITDA bei knapp 5 Prozent. Geschäft in Region Asien/Pazifik wächst deutlich

   Die bislang ausgegebene Bandbreite für das erwartete Jahresergebnis kappte der Konzern jetzt am oberen Ende. Im Gesamtjahr rechnet er nun mit einem operativen EBITDA in einer Bandbreite von 800 bis 820 (bislang 800 bis 840) Millionen Euro, nach 807 Millionen Euro im Vorjahr. Dabei unterstellt Brenntag weitgehend unveränderte Wechselkurse. Marktteilnehmer nur leicht enttäuscht Als leicht enttäuschend werden die Quartalszahlen von Brenntag im Handel bezeichnet. Vor allem der auf das untere Ende der Erwartungsspanne gesenkte Gewinnausblick für das Gesamtjahr dürfte belasten, heißt es. Allerdings gebe es keine neuen außer den bekannten Belastungsfaktoren, sagte ein Händler. Auch falle die Senkung der Prognosespanne prozentual nur sehr gering aus.

   Brenntag handelt in über 70 Ländern mit mehr als 10.000 Stoffen und bietet Dienstleistungen rund um den Chemievertrieb an.

   FRANKFURT (Dow Jones)

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