OeNB warnt |
18.01.2013 11:15:00
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Schwache Einkommensentwicklung und mehr Arbeitslose erwartet
Österreich habe im Vorjahr als exportorientierte Volkswirtschaft das schwache internationale Umfeld deutlich zu spüren bekommen, so die Nationalbank im aktuellen OeNB-Konjunkturindikator. Die realen Güterexporte seien im vierten Quartal 2012 um 0,9 Prozent zurückgegangen, für das Gesamtjahr ergebe sich damit lediglich ein reales Exportwachstum von 0,7 Prozent bzw. nominell von 1,9 Prozent.
Aufgrund dieser schwachen Impulse vom Außenhandel seien die Unternehmen auch zurückhaltend mit ihren Investitionen gewesen. Trotz guter Gewinnentwicklung und niedrigster Finanzierungskosten würden die Ausrüstungsinvestitionen seit Ende 2011 sinken. Die Wohnbauinvestitionen hätten sich hingegen - gestützt durch die zuletzt stark steigenden Immobilienpreise - wesentlich günstiger entwickelt.
Die schon seit einigen Jahren anhaltende Schwäche des privaten Konsums habe sich zuletzt noch verstärkt. Im dritten Quartal 2012 betrug das Wachstum laut OeNB im Jahresabstand lediglich 0,2 Prozent - zum Vorquartal stagnierte der Konsum. Schuld daran sei vor allem eine ungünstige Entwicklung der realen Haushaltseinkommen, die unter der schwachen Reallohnentwicklung leide. Für den Prognosehorizont ließen zuletzt sinkende reale Umsätze im Einzelhandel wie auch rückläufige Kfz-Neuzulassungen einen weiterhin verhaltenen Konsum erwarten.
Der Arbeitsmarkt habe sich bis zur Jahresmitte 2012 sehr dynamisch entwickelt. In der zweiten Jahreshälfte habe die Beschäftigungsdynamik jedoch nachgelassen und die Arbeitslosenquote sei gestiegen.
Die relativ kräftige Zunahme im tendenziell schlechter bezahlten Dienstleistungssektor und die stärkere Zunahme der Ausländerbeschäftigung bei gleichzeitigem Rückgang der Inländerbeschäftigung lässt laut OeNB eine schwache Entwicklung der Erwerbseinkommen erwarten.
Die Unternehmen schätzten die zukünftige Beschäftigungslage zusehends ungünstiger ein. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte daher in den nächsten Monaten weiter steigen, mit einem abrupten Anstieg der Arbeitslosigkeit sei jedoch nicht zu rechnen, so die OeNB.
http://www.oenb.at/
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