05.12.2014 20:17:58
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Schwäbische Zeitung: Vor Wolf liegt ein langer Weg
Politik kann ungerecht sein. Strobl hat in den vergangenen Jahren eine völlig verunsicherte CDU übernommen und sie wieder aufgerichtet. Dennoch ist der Merkel-Vize mit dem Mitgliederentscheid ein hohes persönliches Risiko eingegangen. Nach der Niederlage dürften seine Tage als Landesvorsitzender gezählt sein. Wolf muss und wird dieses Amt anstreben. Die voraussichtliche Wiederwahl von Strobl in den CDU-Bundesvorstand am kommenden Dienstag ist deshalb nur ein Trostpflaster.
Es sieht so aus, als ob in Baden-Württemberg die meisten CDU-Mitglieder einen personellen Neuanfang wollten. Mit Wolf ist ein Mann gewählt worden, der nicht Teil der Flügelkämpfe zwischen Günther Oettinger und Annette Schavan war, der auch in der kurzen Mappus-Phase nicht vorne stand. Ausschlaggebend könnte auch gewesen sein, dass die Landtagsabgeordneten hinter ihm standen und trotz manchem Neutralitätsbekenntnis für Wolf getrommelt haben.
Dass vor Wolf dennoch ein langer Weg liegt, erschließt sich aus der Wahlbeteiligung. Sie lag mit gut 50 Prozent deutlich niedriger als beim Duell Oettinger/Schavan vor zehn Jahren. Wolf muss jetzt zeigen, dass er die Partei vollständig hinter sich bekommen und begeistern kann, um dem grünen Ministerpräsidenten gefährlich werden zu können. Grün-Rot liegt mit der CDU gleichauf und Kretschmann genießt bis weit in die Union hinein große Sympathie. Mit einem platten Anti-Kretschmann-Wahlkampf wird es nicht gehen. Da muss Programmatik her. Die Schulpolitik wäre ein geeignetes Feld.
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