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06.10.2017 22:27:56

Schwäbische Zeitung: Ein richtiges Zeichen - Kommentar zur Verleihung des Friedensnobelpreises

Ravensburg (ots) - Das Zeichen aus Oslo ist ein richtiges. Die Bedrohung durch Atomwaffen ist so allgegenwärtig wie seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr. Im Mittelpunkt US-amerikanischer und nordkoreanischer Drohkulissen stehen Interkontinentalraketen und Nuklearsprengköpfe. Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump sprechen im Wechselgesang von gegenseitiger "Vernichtung".

Trump ist es auch, der mit einer Aufkündigung des Atomabkommens mit Iran droht. In der Folge könnte Teheran seine Urananreichung hochfahren. Der republikanische Senator Thomas Cotton erwähnte gezielte Militärschläge gegen das iranische Atomprogramm. Diese Rhetorik hat die Welt bereits an ihren Abgrund geführt. Sie ist - so wie Atomwaffen auch - anachronistisch. Als wäre die Evolution von Menschenrechten und Diplomatie in einer Zeit vor dem Atomwaffensperrvertrag von 1968 stehen geblieben.

Daher ist die Verleihung des Friedensnobelpreises an Ican nur logisch. Wirkungslos wird dieses Zeichen dennoch bleiben. Bereits acht Mal hat das Komitee Einzelpersonen, Verbände und Organisationen für ihr Engagement gegen Atomwaffen ausgezeichnet. Erstmals 1959, zuletzt 2005.

Und heute drohen Staatsoberhäupter wieder mit der Bombe.

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Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

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