26.09.2016 21:47:37
|
Schwäbische Zeitung: Anbiederung statt Empörung - Leitartikel zu Syrien
Die internationale Diplomatie ist gelähmt, da die im UN-Sicherheitsrat sitzende Vetomacht Russland hinter der syrischen Regierung steht und deren Taten deckt. Etwa 250000 Menschen sollen im Osten von Aleppo eingekesselt sein. Auf Hilfe - seien es Lebensmittel oder Medikamente - können sie nicht mehr hoffen. Mindestens 100000 Kinder sind in der syrischen Stadt Geiseln einer mörderischen Strategie zum Sieg über den jeweiligen Feind geworden.
Doch abseits des internationalen Parketts hält sich die zumindest öffentlich gezeigte Empörung - blamabel - in Grenzen. Lieber wird in Deutschland gegen die Bedrohung von Programmkinos durch Freihandelsabkommen mit Nordamerika demonstriert. Wer für Frieden in Syrien auf die Straße ginge, müsste sich auch mit der perfiden Rolle Russlands beschäftigen und das ist nicht besonders populär. Das gilt auch für Teile von SPD und CSU. Seien es Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer oder Vizekanzler Sigmar Gabriel, beide mögen das Stelldichein bei Russlands Präsident Wladimir Putin. Beide plädieren mehr oder weniger für ein Ende der EU-Sanktionen gegen Russland im Zuge der Ukraine-Krise und konterkarieren so die Positionen westlicher Regierungen. Hier wird Politikfähigkeit mit Anbiederung verwechselt. Signale, die Moskau gut versteht und die für Syrien noch mehr Hoffnungslosigkeit bedeuten.
OTS: Schwäbische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/102275 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2
Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!