20.04.2020 16:37:45

Schulze: Klimawandel genauso bekämpfen wie Corona-Pandemie

BERLIN (Dow Jones)--Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat mit Blick auf den weltweiten Kampf gegen die Covid-19-Pandemie ähnliche Anstrengungen für die Begrenzung des Klimawandels gefordert. Die gemeinsame globale Forschungsarbeit an einem Impfstoff gegen das Coronavirus sei "ermutigend", sagte Schulze in einem Videostatement für den Digital Global Solutions Summit 2020. "Diese gemeinsame Entschlossenheit zur Lösung globaler Probleme brauchen wir auch, um andere Krisen zu lösen." Den massiven Verlust von Arten und Lebensräumen zu stoppen, sei ein Schlüssel, um künftige Pandemien zu verhindern.

"Der Klimawandel schreitet rasch voran, selbst wenn die Corona-Krise kurzfristig zu niedrigeren Treibhausgasen-Emissionen führt", betonte Schulze. Nach Ende der Krise brauche es daher eine "nachhaltig strukturierte Wirtschaft". Die Klimabemühungen dürften sich dabei auch nicht nur auf Technologien zur Reduktion von Kohlendioxid in der Atmosphäre beschränken. Wichtiger seien Investitionen in Erneuerbaren Energien oder Energieeffizienz. "Ein Austausch darüber auf G20-Ebene ist wichtig." Schulze will sich dafür auch beim 11. Petersburger Klimadialog einsetzen, der am Anfang der kommenden Woche per Videokonferenz stattfindet.

Altmaier: Solidarität in Corona-Pandemie "moralisches Gebot"

Zuvor hatte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bei dem Digitalgipfel der Global Solutions Initiative gesprochen, sich allerdings auf die Corona-Pandemie beschränkt. "Covid-19 hat das Potenzial für einen enormen Rückfall der Gloablisierung". Internationale Solidarität sei in der Krise daher ein "moralisches Gebot", mahnte Altmaier.

"Wenn die fortschrittlichsten Gesundheitssysteme bis zu ihrer Grenze und darüber hinaus strapaziert werden, wird die Situation in ärmeren Ländern viel schlimmer werden." In Europa könnten die Menschen auf Sicherheitsnetze vertrauen. "In vielen anderen Ländern gibt es so etwas nicht." Länder in Afrika, Süd- und Südostasien sowie Lateinamerika dürften nicht vergessen werden. Der Wirtschaftsminister bekräftigte auch seine Forderungen, internationale Warenflüsse offen zu halten, Lieferketten zu restrukturieren und die Welthandelsorganisation zu reformieren.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/jhe

(END) Dow Jones Newswires

April 20, 2020 10:38 ET (14:38 GMT)

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