08.04.2008 10:21:00
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Schroders: Investmentpotenzial in Taiwan
Schroders: Investmentpotenzial in Taiwan
Ein Interview mit Fondsmanagerin Louisa Lo
Taiwanesische Aktien bieten nun viele Gründe für Optimismus, nachdem sie
sich in der Region unterdurchschnittlich entwickelt haben. Der Markt bietet
nach einer größeren Abwertung von Techniktiteln zurzeit einige interessante
Anlagemöglichkeiten, die nicht nur aus Bewertungssicht attraktiv sind,
sondern auch von hohen Dividenden unterstützt werden. Wir sprachen mit
Louisa Lo, die als Fondsmanagerin und Leiterin für asiatische Aktien
verantwortlich zeichnet, über die Wertentwicklung der letzten Zeit und
darüber, wie sie sich das Investmentpotenzial von Taiwan zunutze machen
möchte.
Warum haben sich taiwanesische Aktien schlechter entwickelt als die Region
allgemein?
Wie die weltweiten Aktienmärkte wird auch der taiwanesische Aktienmarkt von
den Folgen der immer noch anhaltenden Kreditkrise überschattet. Besonders
hart waren die Zeiten für Techniktitel wie Handset-Komponentenhersteller,
PC- und Halbleiterhersteller, die durch Gewinnwarnungen und schlechte Zahlen
der Elektronikriesen wie Apple, Motorola und Intel im März 2008 schwer
getroffen wurden. Auch die taiwanesischen Finanzdienstleister mussten
schwere Kursrückgänge hinnehmen aus Furcht vor einer Beteiligung im
Subprime-Bereich und aufgrund schwacher Ergebnisse.
Auf dem Festland trübte sich die Stimmung durch den anhaltenden Kampf
Pekings, die galoppierende Inflation wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Drastisch gestiegene Nahrungsmittelpreise, höhere Energie-, Rohstoff- und
Arbeitskosten drücken auf die Margen der Industriehersteller. Daher
verzeichneten die mit China verbundenen Titel in Taiwan im Januar ebenso
einen Rückgang wie die in Hongkong notierten H-Anteile und die A-Anteile in
China. Denn die Anleger suchten Zuflucht bei lokalen Anlagen und
renditeträchtigen Titeln.
Wie ist der Fonds in diesem Umfeld aufgestellt?
Wir haben vor kurzem unsere Gewichtungen bei Blue-Chip-Elektronikherstellern
wie Hon Hai, TSMC und Siliconware erhöht, da der Kurssturz so gut wie aller
taiwanesischer Techniktitel einige gute Chancen für langfristig denkende
Anleger eröffnet hat. Auch eine bessere Lieferdisziplin und relativ schlanke
Bestände haben dazu geführt, dass einige Blue-Chip-Technikunternehmen im
Vergleich zur letzten US-Rezession im Jahr 2001 nun sehr viel besser
aufgestellt sind, um die Kurseinbrüche der jüngsten Zeit zu meistern. Viele
dieser Unternehmen weisen entweder eine Nettoliquidität oder eine sehr gute
Vermögenslage auf, wobei der Dividendenertrag von 4 bis 8 % einen besseren
Schutz vor Kursverlusten bietet.
Wir sehen einerseits Wertsteigerungspotenzial bei den Techniktiteln,
andererseits hat der Fonds durch seine Beteiligung an taiwanesischen
Konsumgütertiteln und anderen ausgewählten Anlagen mit nennenswerter
Dividendenausschüttung nun ein ausgewogeneres Portfolio. Diese Aktien werden
am ehesten profitieren, wenn sich die Stimmung der inländischen Anlegern
bessert und die taiwanesische Währung stärker wird.
Wie beurteilen Sie den Finanzsektor?
Der Fonds hat seine Position im Finanzsektor ausgebaut. Wir haben bei
Broker-Titeln zugekauft, da diese zu sehr niedrigen
Kurs-Buchwert-Verhältnissen gehandelt warden und einen guten Hebel gegenüber
der Marktliquidität haben. Außerdem haben wir unsere Position bei Cathay
Financial ausgebaut, da wir überzeugt sind, dass der Abschlag auf den
Aktienkurs angesichts der Beteiligung im USSubprime- Markt überzogen ist.
Als einer der größten Vermieter in Taipei wird das Unternehmen
höchstwahrscheinlich von einem Anstieg der Reflation profitieren, da sich
die politische Lage durch dem Sieg der KMT bei den Präsidentschaftswahlen am
22.3. verbessern wird.
Der Finanzsektor hat schwere Einbrüche erlebt angesichts der Sorgen um
strukturierte Kredite (CDO) und Subprime-Verstrickungen. Auch wenn einige
Finanzinstitute zu Rückstellungen gezwungen sein sollten, so bleibt ihr
Engagement bei CDO und Subprime-Darlehen insgesamt doch eingeschränkt.
Aufgrund unserer vorsichtigen Sichtweise der weltweiten Nachfrage bleiben
wir untergewichtet bei zyklischen Titeln, Reedereien, Kunststoff-,
Petrochemie- und Stahlunternehmen. Auch eine weitere Straffung der
Geldpolitik in China könnte sich negativ auf die Stimmung bei den
Rohstofftiteln auswirken.
Wie lautet Ihre Prognose für Taiwan?
Politisches Patt, schleppender Binnenkonsum und eine schwache internationale
Techniknachfrage haben in der Vergangenheit zu einer Abwertung des
taiwanesischen Aktienmarkts beigetragen. Das externe Umfeld und die
inländische Politik werden unserer Meinung nach die Entwicklung des
taiwanesischen Markts in den kommenden Monaten am stärksten bestimmen. Der
Markt steht aufgrund seiner hohen Gewichtung im Techniksektor und seiner
starken Exportabhängigkeit seit je in enger Korrelation zum Nasdaq Index.
Die Rezessionswahrscheinlichkeit in den USA nimmt zu, die
Verbrauchernachfrage in den USA und möglicherweise auch in Europa flaut ab,
also hat der Markt in naher Zukunft mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Auch
die geld-politischen Straffungsmaßnahmen Pekings dürften einen Dominoeffekt
auf chinesische Konzeptaktien in Taiwan haben und zur steigenden Volatilität
des Aktienmarkts beitragen.
Könnten Sie uns Näheres zu den politischen Entwicklungen sagen?
Der überwältigende Sieg der Kuomintang (KMT) bei den Parlamentswahlen im
Dezember 2007 bescherte der Börse einen Schub. Der Markt hoffte daher auf
einen Sieg der KMT bei den Präsidentschaftswahlen im März, den die KMT nach
lange offenem Rennen auch für sich entscheiden konnte. Damit könnten sich
die Beziehungen zu China schnell wieder verbessern. Obwohl sich die
Strukturprobleme Taiwans auch durch einen Regierungswechsel nicht so schnell
lösen lassen dürften, so könnte der Sieg der KMT dennoch das Vertrauen in
den Markt beleben, kurzfristig zu einer Neubewertung des Marktes führen und
die Kapitalflucht einschränken, die bisher durch die enttäuschende
Regierungspolitik ausgelöst worden war. Die neue Regierung könnte auch dazu
übergehen, die aktuellen Beschränkungen taiwanesischer Unternehmen in China
zu lockern und China-Touristen zu einem Besuch Taiwans bewegen, ähnlich wie
es bei Hongkong der Fall war.
Sehen Sie noch andere Faktoren für den Markt?
Ja, allerdings. Der Markt sieht auch aus Bewertungsgründen positiv aus. Die
Analysten haben bereits damit begonnen, die Gewinne nach unten zu
korrigieren, besonders für den Technologiesektor. Viele
Blue-Chip-Techniktitel werden jetzt auf oder nahezu auf Tiefstand gehandelt,
und das bei vernünftigen Dividendenausschüttungen und besserer
Lieferdisziplin als während der letzten Baisse. Der Markt handelt zurzeit
bei Dividendenrenditen von 4 % und niedrigen KGVs, was ihm einen gewissen
Schutz vor Einbrüchen geben dürfte. Daher engagieren wir uns in diesen Titel
aufgrund ihres langfristigen Wertes.
Schroder ISF Taiwanese Equity
ISIN Kl. A, USD: LU0270814014
WKN Kl. A, USD: A0NAVU
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Managing Directors: Achim Kuessner (Sprecher der Geschäftsführung), Irmgard Linker
(END) Dow Jones Newswires
April 08, 2008 04:12 ET (08:12 GMT)- - 04 12 AM EDT 04-08-08
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