29.06.2015 11:25:00

Schelling zu Griechenland: Haftungsrisiko eingeschränkt aber unangenehm

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hält es für sehr unwahrscheinlich, dass im Zuge der Griechenland-Schuldenkrise für Österreich Verluste in Milliardenhöhe in Aussicht stehen. "Dass Haftungen schlagend werden, ist derzeit sehr unwahrscheinlich", sagte Schelling am Rande einer Konferenz am Montag in Wien.

"Unser Risiko ist durchaus ein eingeschränktes, aber ein unangenehmes", sagte Schelling. Denn alle wollten Griechenland helfen, Griechenland habe diese Hilfe aber nicht angenommen. "Jetzt stehen wir vor dieser sehr schwierigen und dramatischen Situation", so Schelling.

Österreich habe gegenüber Griechenland einen bilateralen Kredit über 1,6 Mrd. Euro laufen. Dieser Kredit habe einen langen Rückzahlungszeitraum, den man auch "schieben" könnte. Die Zinsen für diesen Kredit seien bisher pünktlich bezahlt worden.

Bei den anderen Verpflichtungen Österreichs handle es sich um Garantieleistungen, die hauptsächlich gegenüber dem EFSF-Fonds bestünden. "Der Fonds wird nicht insolvent werden, daher werden die Garantien nicht schlagend werden", betonte Schelling.

Der rechnerische Anteil Österreichs am EFSF beläuft sich auf 4,3 Mrd. Euro. Die Haftungen über die EZB, die ebenso als sicher gelten, betragen rund 2,2 Mrd. Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zu Beginn der Krise griechische Staatsanleihen im Volumen von mehr als 30 Mrd. Euro aufgekauft. Auch diese würde Athen bei einem Bankrott nicht auslösen, hieß es in Agenturberichten.

(Schluss) ggr/phs/sp

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