Schäuble: Putins Politik wird sich mittelfristig nicht auszahlen

   Von Anton Troianovski and Marcus Walker

   BERLIN--Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble glaubt, dass sich Russlands aggressive Außenpolitik mittelfristig nicht auszahlen wird. In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte der CDU-Politiker, dass die Annexion der Krim nur ein kurzfristiger Erfolg sei. "Mittelfristig sind wir ganz überzeugt, dass das nicht im Interesse Russlands ist. Russland ist derzeit in der weltweiten Gemeinschaft alleine", betonte Schäuble. Deutschland werde gemeinsam mit den Europäern und den USA notfalls den Druck auf Moskau erhöhen: "Wir werden natürlich unsere politischen und diplomatischen Möglichkeiten dafür einsetzen, dass der Druck, sich an Regeln zu halten, größer wird." Den Einsatz militärischer Gewalt schloss Schäuble aus.

   Der Politik-Veteran zeigte sich besorgt über die Skepsis vieler Deutscher gegenüber den Vereinigten Staaten. Der 71-Jährige sieht es daher als wichtige Aufgabe, den mentalen Zwiespalt zu schließen. Deutschland sei dennoch so fest wie nie im westlichen Bündnis verankert. "Deutschland steht in den Grundfragen von Demokratie, Freiheit, Toleranz, Offenheit so eindeutig wie niemals in den Geschichte der letzten Jahrhunderte auf der Seite des Westens", erklärte Schäuble.

   In dem Gespräch verteidigte er die Sparpolitik der vergangenen Jahre, die ganz wesentlich seine Handschrift trägt und in Südeuropa scharf kritisiert wird. Die lange Rezession sei Folge "einer Finanz- und Wirtschaftskrise, die ihren Ausgang nicht in der Eurozone hatte". Die hohe Arbeitslosigkeit habe viel damit zu tun, dass der technologische Fortschritt den Arbeitsmarkt verändert.

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   DJG/chg/kla

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   May 23, 2014 10:09 ET (14:09 GMT)

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