Vor EZB-Zinsentscheid |
21.04.2016 08:08:47
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Schäuble kritisiert lockere Geldpolitik und bezweifelt Griechenland-Deal
Vielmehr würden die negativen Folgen weiterer geldpolitischer Volatilität Investoren und Verbraucher noch mehr verunsichern. Die Maßnahmen würden nach seiner Ansicht per Saldo mehr schaden als nützen. Die überschüssige Liquidität sei mehr zu einer Ursache als einer Lösung des Problems geworden.
Der Bundesfinanzminister ist in den vergangenen Wochen zunehmend ungeduldig mit den ultraniedrigen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) geworden, die ihre Maßnahmen immer wieder aufgestockt hat, um das Wirtschaftswachstum trotz globaler Gegenwinde und der Volatilität in den Finanzmärkten zu unterstützen. Die niedrigen Zinsen haben die Renditen auf die Ersparnisse von Millionen von Deutschen verringert. Schäuble und andere Regierungsvertreter haben gewarnt, dass eine solche Politik populistischen Parteien in die Hände spiele.
Schäuble: "Ich bin nicht sicher, dass es klappt"
Zudem äußerte Schäuble Zweifel daran, dass Griechenland sich mit seinen Gläubigern über die Überprüfung der Reformen des Landes einig wird. "Ich bin nicht sicher, dass es klappt", sagte Schäuble bei der Podiumsdiskussion. Es sei aber machbar.Schäubles Ansicht nach wäre es für Griechenland besser, wenn das Land seine Währung abwerten lassen könnte, um wieder auf die Füße zu kommen - was aber nicht möglich ist, weil Griechenland die Gemeinschaftswährung Euro nutzt.
Griechenland verhandelt mit seinen internationalen Gläubigern, der Europäischen Kommission, der EZB und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über den Abschluss der Überprüfung seines Rettungsprogramms in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro.
Ein Schuldenschnitt sei nicht nötig, sagte Schäuble weiter.
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)
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