Hohe Umbaukosten erwartet |
01.02.2018 20:15:00
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Schaeffler-Aktie bricht nach Gewinnrückgang ein
Dabei hatte Schaeffler offen gelassen, wie teuer der Umbau den Konzern in diesem Jahr zu stehen kommt. Details zu den erwarteten Einmalbelastungen nannte Konzernchef Rosenfeld nicht. Zudem bekräftigte er die mittelfristigen Pläne des Unternehmens für das Jahr 2020.
Dabei will sich Schaeffler mit einem neuen Konzept auf den bevorstehenden Wandel in der Autoindustrie einstellen: Unter dem Titel "Mobilität von morgen" wollen sich die Franken vor allem auf Module und Systeme für E-Autos konzentrieren. In der lange gebeutelten Industriesparte hat das Unternehmen bereits zahlreiche Jobs gestrichen. Zudem sollen sämtliche, europaweit verteilte Service-Abteilungen bis 2022 in einem Dienstleistungszentrum mit bis zu 900 Arbeitsplätzen gebündelt werden.
Im vergangenen Jahr verdiente der Konzern bei dem um Sonderposten bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit knapp 1,6 Milliarden Euro rund sieben Prozent weniger als 2016. Dies habe vor allem an einer Schwäche im Automobilgeschäft im zweiten Quartal gelegen. Der Umsatz legte - wie bereits seit Mitte Januar bekannt - währungsbereinigt um rund 6 Prozent auf 14 Milliarden Euro zu.
Im laufenden Jahr soll der Umsatz währungsbereinigt um 5 bis 6 Prozent zulegen. Für die um Sonderposten bereinigte Ebit-Marge hat sich Rosenfeld 10,5 bis 11,5 Prozent zum Ziel gesetzt. Im vergangenen Jahr lag sie bei 11,3 Prozent. Die kompletten Geschäftszahlen für 2017 will Schaeffler am 7. März veröffentlichen.
(neu: Schlusskurs und Kommentar der DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit großer Enttäuschung haben Anleger am Donnerstag auf Aussagen des Schaeffler-Managements zum Unternehmensgewinn und den Margenzielen reagiert. Der erwartete Gewinnrückgang des Autozulieferers bereits im abgelaufenen Jahr sowie die Aussicht auf eine weiter sinkende Profitabilität im Jahr 2018 kam gar nicht gut an. Die Aktien von Schaeffler sackten am Nachmittag zeitweise bis auf 14,07 Euro ab, wodurch sie die 90-Tage-Linie durchbrachen, die weitere Verkaufssignale auslöste.
Die viel beachtete 200-Tage-Linie hielt hingegen. Diese aktuell bei 13,87 Euro verlaufende Linie gilt als Indikator für den längerfristigen Trend und kann als Unterstützung, aber auch als Widerstand wirken. Mit einem Abschlag von 11,80 Prozent auf 14,125 Euro gingen die Schaeffler-Anteile schließlich als MDax-Schlusslicht aus dem Handel.
DZ-Bank-Analyst Michael Punzet reagierte prompt auf die Aussagen und senkte den fairen Wert für die Aktie von 16 auf 15 Euro. Er verwies dabei auf fehlende Details zu den Ergebnisprognosen sowie auf den Margenausblick, der auf den ersten Blick enttäuscht habe. Das hat seines Erachtens wohl die Marktstimmung besonders belastet.
Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler hält die kräftigen Kursverluste für nicht gerechtfertigt und sprach von "gemischten Nachrichten". Während die Aussagen zur erwarteten Ergebnisentwicklung und den Margen 2018 negativ seien, nannte er jene zum Auftragseingang und zum Umsatz positiv. "Die Wachstumsrate stimmt und ist gut, insbesondere angesichts der Euro-Stärke", sagte Pieper. Er sei statt von einem unternehmensseitig nun in Aussicht gestellten, währungsbereinigten Umsatzwachstum von 5 bis 6 Prozent nur von 3,5 Prozent ausgegangen.
Laut Pieper nimmt der Markt daher die Aussagen im Allgemeinen zu negativ auf. "Schaeffler ist momentan in der Umbauphase, und das kostet nun einmal Geld." Dabei verwies er auf auf die starke Ausrichtung des Unternehmens auf den traditionellen Motorenbau und den nun aufwendigen Schwenk in Richtung Elektromobilität.
Dass es keine Telefonkonferenz zu den Aussagen gebe, trage jedoch dazu bei, dass alle weiter im Dunkeln tappten. "Wichtige Fragen bleiben unbeantwortet, weshalb der Markt wahrscheinlich so heftig reagiert."
Ein Händler monierte ebenfalls die Aussagen zu den Margen. "Daher werden nun nach einem sehr starken Lauf der Aktie wohl Gewinne mitgenommen", sagte er. Zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar hatte das Schaeffler-Papier kräftig um bis zu 21 Prozent zugelegt. Inzwischen aber sind diese Gewinne wieder fast vollständig vernichtet./ck/ag/das/ck/nas
Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler sprach von gemischten Nachrichten und hielt die kräftigen Kursverluste für nicht gerechtfertigt. Während die Aussagen zur erwarteten Ergebnisentwicklung und den Margen 2018 negativ seien, nannte er jene zum Auftragseingang und zum Umsatz positiv. "Die Wachstumsrate stimmt und ist gut, insbesondere angesichts der Euro-Stärke", sagte Pieper. Er sei statt von einem unternehmensseitig nun in Aussicht gestellten, währungsbereinigten Umsatzwachstum von 5 bis 6 Prozent nur von 3,5 Prozent ausgegangen.
Laut Pieper nimmt der Markt daher die Aussagen im Allgemeinen zu negativ auf. "Schaeffler ist momentan in der Umbauphase, und das kostet nun einmal Geld." Dabei verwies er auf auf die starke Ausrichtung des Unternehmens auf den traditionellen Motorenbau und den nun aufwendigen Schwenk in Richtung Elektromobilität.
Dass es keine Telefonkonferenz zu den Aussagen gebe, trage jedoch dazu bei, dass alle weiter im Dunkeln tappten. "Wichtige Fragen bleiben unbeantwortet, weshalb der Markt wahrscheinlich so heftig reagiert."
HERZOGENAURACH (dpa-AFX)
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