Verlust eingedämmt |
24.05.2017 11:46:00
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SBO - Umsatz und Aufträge ziehen kräftig an
Der Umsatz von Schoeller-Bleckmann stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 28,5 Prozent auf 60,1 Mio. Euro, der Auftragseingang legte um 72 Prozent auf 69,9 Mio. Euro zu. "Nach zwei heftigen Krisenjahren dreht die Branche nun langsam in die richtige Richtung", sagte Grohmann am Mittwoch zur APA. "In Nordamerika ist 50 Dollar offensichtlich schon ein Ölpreis, wo die Aktivität wieder anspringt, und zwar deswegen, weil die Nordamerikaner es in diesen zwei Jahren der Krise verstanden haben, durch Effizienzsteigerungen und neue Technologien - wo auch wir einen Beitrag geleistet haben - den Break-Even-Level runterzudrücken."
Die Nachfrage im Mittleren Osten und Russland sei weiterhin stark, "aber das war ja durch die ganze Krise der letzten zwei Jahre so gegeben, dass dort auf hohem Niveau weiter gefördert wurde". International werde man wohl einen Ölpreis von 55 bis 60 Dollar benötigen, um die Nachfrage der Ölförderer wieder ansteigen zu lassen. Heute notierte die Nordseesorte Brent in der Früh bei 54,16 US-Dollar, ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete 51,46 US-Dollar.
Einiges hängt vom OPEC-Treffen am Donnerstag in Wien ab, wo die erdölexportierenden Länder die im November beschlossene Drosselung der Ölförderung wohl verlängern oder sogar noch kürzen dürften. "Ich glaube, wenn es zu dieser Förderdrosselung kommt, wird sich der Ölpreis etwas über 50 Dollar stabilisieren, das haben wir in der Vergangenheit schon gesehen", sagte Grohmann. Für heuer erwarte die Internationale Energieagentur (IEA) eine Nachfragesteigerung von 1,3 Mio. Barrel pro Tag. "Das ist guter Durchschnitt, und dann sollten auch die Läger, die doch noch relativ voll sind, langsam abgebaut werden. All das zusammen sollte zu einer Stabilisierung der Ölmärkte führen."
In den vergangenen zwei Jahren hatte Schoeller-Bleckmann seine Belegschaft drastisch reduziert - 40 Prozent machte der Einschnitt insgesamt aus, in Österreich gingen seit Ende 2014 rund 30 Prozent der Jobs verloren. Dieser Trend ist vorerst gestoppt, der Mitarbeiterstand hat sich zuletzt von 1.200 auf 1.236 leicht erhöht. "Speziell in Nordamerika beginnen wir punktuell wieder Leute aufzunehmen", sagte der SBO-Chef. Für spürbare Personalaufstockungen sei es aber noch zu früh. "In jenen Bereichen, die sehr stark dem internationalen Geschäft verhaftet sind, kommen wir mit der aktuellen Mannschaft durch."
Am Standort Ternitz in Niederösterreich wird nach wie vor kurzgearbeitet. "Die Kurzarbeit läuft jetzt einmal bis Ende Juli, da haben wir noch etwas Zeit uns zu überlegen, ob wir sie verlängern oder nicht. Das werden die nächsten Wochen entscheiden." Die in guten Jahren gefüllten Überstundentöpfe seien inzwischen leer, "nachdem die vergangene Krise länger gedauert hat als alle davor". Das flexible Arbeitszeitmodell bei SBO "hilft uns, ein Krisenjahr gut zu überstehen, ohne dass wir Schlüsselpersonal kündigen müssen. Diesmal hat die Krise zwei Jahre gedauert."
Nach möglichen Zukäufen sieht sich Grohmann laufend um. "Unser Cashbestand ist weiterhin sehr hoch, wir hatten zum Quartalsende fast 190 Millionen Euro." Die Nettoverschuldung betrug 54,9 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote 52,6 Prozent. Akquisitionen wären also möglich, aktuell habe man aber nichts am Radar, sagte Grohmann.
An den operativen Ergebniszahlen für das erste Quartal war die Erholung schon abzulesen: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) drehte von -4,8 Mio. auf 7,2 Mio. Euro ins Plus. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich von -16,9 Mio. im ersten Quartal 2016 auf -5,8 Mio. Euro im ersten Quartal 2017, das Ergebnis vor Steuern von -20,2 Mio. auf -6,3 Mio. Euro. Unterm Strich stand aber immer noch ein Minus: Das Ergebnis nach Steuern betrug -4,9 Mio. Euro, nach -15,0 Mio. Euro im Startquartal 2016.
Die Anleger haben vor allem die hohen Auftragseingänge wohlwollend zur Kenntnis genommen, der Kurs der SBO-Aktie zog bis 9.30 Uhr um 4,94 Prozent auf 68,20 Euro an.
APA
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