Zahlen bestätigt |
19.03.2019 17:59:00
|
SBO drehte 2018 in die Gewinnzone - Aktie zieht an
"Es ist einfach so, dass wir in guten wie in schlechten Zeiten sehr hohe Ansprüche an uns selber haben und an die Effizienz und Produktivität unserer Standorte", sagte Grohmann am Dienstag in Wien bei der Präsentation der Ergebniszahlen. Betroffen sind die 2008 übernommene Techman Engineering im englischen Chesterfield und der 2004 auf der grünen Wiese gegründete Standort Monterey in Mexiko. Insgesamt gehen knapp 200 Jobs verloren. Die Maschinen sollen großteils nach Vietnam verfrachtet werden, zum Teil aber auch nach Ternitz in Niederösterreich und nach Houston. "Wir haben 2018 begonnen und gehen davon aus, dass es in der ersten Jahreshälfte 2019 abgeschlossen wird."
"Wir haben in beide Standorte in den letzten Jahren viel investiert, aber wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass die Produktivitätskennzahlen dieser Standorte im Vergleich zu den Schwesterunternehmen im Schoeller-Bleckmann-Konzern einfach nachhinken", sagte Grohmann. Der Standort Vietnam hingegen sei sehr gut ausgelastet und es gebe dort einen Investitionsbedarf. Die Kosten der Schließungen und der Produktionsverlagerung an andere Standorte bezifferte Finanzvorstand Klaus Mader mit knapp 4 Mio. Euro.
Im Vorjahr sei der Mitarbeiterstand der SBO weltweit von 1.432 auf 1.646 gewachsen, berichtete Grohmann. Davon seien 861 Leute in Nordamerika beschäftigt, in Österreich habe man um 60 auf 370 Beschäftigte aufgestockt und in Großbritannien seien es derzeit 153 Mitarbeiter - hier werde sich der Personalstand aber durch die Schließung reduzieren. Die Aufgabe des englischen Standorts habe nichts mit dem Brexit zu tun, betonte Grohmann - man behalte auch noch den Standort in Aberdeen, der hauptsächlich lokal für das Nordsee-Geschäft zuständig sei. Die 60 zusätzlichen Beschäftigten in Ternitz seien zum Teil frühere SBO-Mitarbeiter, die man nun wieder aufgenommen habe.
Die Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment AG hat 2018 ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent auf 420,2 Mio. Euro gesteigert und den Auftragseingang um gut 40 Prozent auf knapp 482 Mio. Euro. Der Auftragsstand betrug zu Jahresende 97,7 Mio. Euro. "Wir haben in jedem Quartal höhere Auftragseingänge als erwirtschaftete Umsätze erzielt", sagte Finanzchef Mader. Wenn das Verhältnis Auftragseingang zu Umsatz ("book to bill") größer als 1 sei, "dann indiziert das steigende Umsätze in den nächsten Quartalen".
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im Vergleich zum Vorjahr von 74,7 Mio. auf 120,0 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) vor Sondereffekten verdreifachte sich von 23,6 Mio. Euro im Jahr 2017 auf 74,6 Mio. Euro, das EBIT nach Sondereffekten verbesserte sich auf 70,7 Mio. Euro (2017: 25,6 Mio. Euro).
Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 55,9 Mio. Euro, nach einem Verlust von 69,8 im Vorjahr. Das Ergebnis nach Steuern drehte ebenfalls nach einem Vorjahresverlust von 54,4 Mio. Euro auf 41,4 Mio. Euro ins Plus.
"Trotz der anhaltenden Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten bleibt der Ausblick für das Jahr 2019 positiv", sagte Grohmann. "Wir glauben, dass es auf dem internationalen Markt - das ist alles außerhalb Nordamerikas - noch immer Nachholbedarf gibt." Voraussetzung dafür sei, dass die Weltkonjunktur in guter Verfassung bleibt. Sehr langfristige Ausblicke seien in einer so volatilen und zyklischen Branche nicht sinnvoll, erklärte Grohmann. "Ein strategischer Planungshorizont geht typischerweise fünf oder zehn Jahre", wobei zehn Jahre schon mutig sei, weil es "jeden Tag Rodeo-Reiten spielt bei uns".
Wachsen wolle man organisch, aber auch für mögliche Zukäufe verfüge man über die nötigen Mittel. "Wir haben per Ende Dezember mehr als 240 Mio. Euro in der Kassa", sagte Mader. Die Eigenkapitalquote betrage 41 Prozent, die Verschuldungsquote (Gearing) 17 Prozent.
Im Wiener Börsenhandel wurden die vorgelegten Zahlen positiv aufgenommen: Die SBO-Aktie legte 6,14 Prozent auf 75,20 Euro zu.
ivn/gru
APA
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Schoeller-Bleckmannmehr Nachrichten
09:30 |
Aufschläge in Wien: Anleger lassen ATX Prime zum Start des Montagshandels steigen (finanzen.at) | |
09:30 |
Aufschläge in Wien: ATX beginnt Sitzung weit in der Gewinnzone (finanzen.at) | |
28.02.25 |
Wiener Börse-Handel ATX verbucht am Freitagnachmittag Verluste (finanzen.at) | |
28.02.25 |
Schwacher Handel in Wien: Das macht der ATX am Mittag (finanzen.at) | |
28.02.25 |
ATX-Wert Schoeller-Bleckmann-Aktie: So viel Verlust hätte eine Investition in Schoeller-Bleckmann von vor 3 Jahren bedeutet (finanzen.at) | |
26.02.25 |
ATX aktuell: ATX letztendlich mit Gewinnen (finanzen.at) | |
26.02.25 |
Aufschläge in Wien: Börsianer lassen ATX nachmittags steigen (finanzen.at) | |
26.02.25 |
Handel in Wien: So performt der ATX mittags (finanzen.at) |
Analysen zu Schoeller-Bleckmannmehr Analysen
17.01.25 | Schoeller-Bleckmann kaufen | Erste Group Bank | |
15.01.25 | Schoeller-Bleckmann buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
03.09.24 | Schoeller-Bleckmann buy | Erste Group Bank | |
23.08.24 | Schoeller-Bleckmann buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
28.05.24 | Schoeller-Bleckmann kaufen | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Aktien in diesem Artikel
Schoeller-Bleckmann | 34,00 | -0,15% |
|