21.11.2012 10:13:00
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SBO-Chef: Orderschwäche nur temporär, 2012 wird Rekordjahr
SBO werde weiterhin von der - laut Internationaler Energie-Agentur (IEA) - auch in den kommenden Jahren stark wachsenden Öl- und Gasproduktion in den USA profitieren. Unmittelbar sehe er für SBO als Unternehmen das stärkste Wachstum, auch bei den Mitarbeitern, am Stammsitz in Ternitz (NÖ) und in Fernost, verweist Grohmann etwa auf die Produktionsstandorte in Singapur und Vietnam. In Ternitz wird für 54 Mio. Euro eine neue Halle hingestellt, die Mitarbeiterzahl wächst um rund 100. Der Konzern-Beschäftigtenstand lag zum 30.9. mit 1.598 um 12,7 Prozent höher als ein Jahr davor (1.418).
Zur Shale-Gas-Ablehnung in Europa teilt der SBO-Chef die jüngste Kritik etwa von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) und OMV-Chef Gerhard Roiss. "Auch ich kritisiere, dass sich Europa hier wirtschaftlich und energiepolitisch ins Eck stellt", so Grohmann: Bei interessanten Energiepreisen könne nämlich die produzierende Industrie wieder hier Fuss fassen. In Polen, wo große Schiefergas-Vorkommen vermutet werden, stehe natürlich auch SBO im Kontakt mit Explorationsfirmen vor Ort, "wenn es losgeht sind wir dabei". Kurz- oder mittelfristig werde das aber noch kein Thema sein.
Akquisitions-Möglichkeiten lotet SBO nach den Worten von Grohmann ständig aus, hier gehe es um Hightech-Firmen mit Sitz etwa in Norwegen, Schottland/Aberdeen und den USA. Die Expansionsstrategie basiere weiterhin auf den drei Säulen organisches Wachstum, Ausbau der vorhandenen Standorte (wie Ternitz) sowie Zukäufen. Bei Akquisitionen gehe es "um kleinere und größere Unternehmen, die zu uns passen", so Grohmann. Dabei könne man Zukäufe bis zu einem Umfang von 100 Mio. Euro aus eigener Kraft finanzieren. "Luft" verschaffe auch die geringe Verschuldung von 16 Prozent Gearing-Ratio, denn vom selbstgesteckten Korridor von 40 bis 60 Prozent sei man damit noch weit entfernt. Sollte das alles nicht reichen, könne man noch immer den Kapitalmarkt anzapfen.
Zu einer Dividende für 2012 hält sich Grohmann noch bedeckt. Zunächst wolle man die Zahlen zum neuerlichen Rekordjahr per 31. Dezember abwarten und sich den Cashbestand und das Marktumfeld ansehen. Erst bei der Bilanzpräsentation - geplant für März - wolle er sich zu einer Gewinnausschüttung äußern. Für 2011 hatte SBO die Dividende von 1,00 auf 1,20 Euro je Aktie angehoben.
In den ersten neun Monaten steigerte SBO das operative Ergebnis (EBIT) um 44,2 Prozent auf 89,9 Mio. Euro und das Nettoergebnis um 53,0 Prozent auf 57,0 Mio. Euro, beides leicht über den Prognosen. Der Umsatz legte prognosekonform um 31,6 Prozent auf 386,7 Mio. Euro zu.
Wermutstropfen: Ende September lag der Auftragsstand mit 190,3 Mio. Euro (13,6 Prozent über Vorjahr) leicht unter dem Niveau von Ende Juni (208,7 Mio. Euro, 52,2 Prozent über Vorjahr). Der Auftragseingang in den ersten neun Monaten zusammen lag aber mit 386,7 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahres-Vergleichswert von 338,5 Mio. Euro.
Zum Auftrags-Dämpfer im 3. Quartal meint Grohmann, dass SBO im 1. Halbjahr vergleichsweise "ziemlich überschüttet" worden sei mit Neuorders. Möglicherweise habe die Ölindustrie da etwas zuviel bestellt und dann korrigiert. Doch auch die Unsicherheiten über die weltwirtschaftliche Entwicklung kämen hier zum Ausdruck. Die Bestell-Zurückhaltung sieht der SBO-Chef "aber als vorübergehend" an.
Der SBO-Börsekurs stand nach dem Drittquartalsbericht unter Druck: Kurz vor 10 Uhr notierten die Titel mit 72,40 Euro um 1,15 Prozent im Minus; der Wiener Leitindex ATX lag zugleich nur 0,53 Prozent tiefer.
(Forts. mögl.) sp/tsk
ISIN AT0000946652 WEB http://www.sbo.co.at
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