"Rise with SAP" |
27.01.2021 16:42:00
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SAP will mit Software-Paket aus einem Guss Cloud-Einstieg beschleunigen - Kauf von Signavio
Im Umsatz soll sich die neue Offerte im zweiten Halbjahr bemerkbar machen, deutlicher dann ab 2022 mit der erwarteten stärkeren Verbreitung. SAP sieht diese Strategie als Kernelement, um die bis 2025 angepeilten mindestens 22 Milliarden Euro Cloud-Umsatz zu erreichen. 2020 waren es 8,1 Milliarden Euro, für das laufende Jahr sind 9,1 bis 9,5 Milliarden in Aussicht gestellt.
Große Hoffnungen durch den "Game Changer"
SAP-Vorstandschef Christian Klein spricht von einem "Game Changer". Das unterstreicht die großen Hoffnungen, die der Walldorfer Konzern in das neue Paket setzt. Den Strategiewandel, mit voller Kraft in die Cloud zu gehen und damit weg von der Parallelwelt zusammen mit "On-premise"-Angeboten, hatte SAP indirekt bereits im Oktober deutlich gemacht. Nun folgen konkrete Angebote.
Bei der Bekanntgabe der Drittquartalszahlen hatte die Führung um Klein und Finanzvorstand Luka Mucic die Ziele für 2020 und die mittelfristigen per 2023 einkassiert. Zugleich wurden hohe Cloud-Investitionen angekündigt, die massiv zu Lasten der Profitabilität gehen sollten. Diese Ankündigung - statt eines weitgehend kontinuierlichen Anstiegs der viel beachteten operativen Marge um 500 Basispunkte über fünf Jahre - sorgte für einen Kursrutsch der Aktie um mehr als 20 Prozent, von dem sie sich noch nicht wieder ganz erholt hat. Mit rund 108 Euro notiert sie deutlich unter dem Allzeithoch von gut 143 Euro Anfang September 2020.
Jetzt will der Konzern eine "ganzheitliche Unternehmenstransformation" bieten und verspricht, dass das neue Angebot den Kunden hilft, durch den Wechsel in die Cloud "widerstandsfähiger, effizienter und agiler zu werden" sowie Innovation schneller zu ermöglichen.
Hebel gegen schleppende Integration und hohe Komplexität
Gerade der Kritik aus der Vergangenheit, dass die Integration der über die Jahre zugekauften Software schleppend verlaufe und die Komplexität zu groß sei, will SAP mit Rise begegnen. Modular, homogen, voll integriert, einheitliche Datenmodelle plus Künstliche Intelligenz und verbesserte Sicherheit sind die Punkte, die jetzt überzeugen sollen.
Die bessere Einbindung und Verzahnung für das gesamte SAP-Angebot hatte sich Klein, zuvor Chief Operating Officer, bei seinem Amtsantritt vorgenommen. Inzwischen seien wie versprochen 90 Prozent davon erreicht worden, sagte er.
Besonderes Augenmerk richten die SAP-Strategen auf die Unterstützung bei der Verbesserung und weiteren Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Mit sogenannter Business Process Intelligence will Klein die Erfahrung von mehr als 400.000 Kunden aus vielen Branchen einbringen, um Ineffizienzen und Lücken in den Abläufen gemeinsam mit den Kunden zu erkennen und zu beseitigen, wie er betont.
Ein Ansprechpartner für Software und Hardware
Mit dem neuen Paket sollen Unternehmen jeder Größe und in jeder Region angesprochen worden, die dann alles zusammen in einem Vertrag und mit einem Ansprechpartner bündeln können. Die Software läuft ohnehin auf der SAP-Plattform, aber auch die Hardware, sprich die Rechenzentren, sind umfasst, ob SAP-eigene oder von externen Anbietern, den sogenannten Hyperscalern. Gerade die enge Verbindung mit Microsoft, zuletzt noch einmal erweitert, und dessen Azure-Cloud kommt hier ins Spiel. Weitere Hyperscaler-Partner sind Amazon mit AWS, Google mit seiner Cloud Platform und die Alibaba Cloud.
Testbetrieb mit inzwischen 130 Kunden
Die angestrebte verstärkte Kundennähe scheint bei den Pilotnutzern anzukommen. Im Juli sei mit 20 Unternehmen gestartet worden, inzwischen gebe es 130, mit denen sehr eng bei der Transformation zusammengearbeitet werde, sagt Klein. Das Feedback sei sehr positiv.
Nach SAP-Angaben erfolgt die Migration hochautomatisiert und mit nahezu Null-Ausfallzeiten. Technisch gesehen wird eine sogenannte Business Technology Platform geschaffen, auf der Anwendungen aufgebaut, integriert und erweitert werden können. Wichtig sei, so Vorstand Thomas Saueressig, die Offenheit dieser Plattform mit einer Vielzahl an Schnittstellen. Damit könnten Kunden und Partner zügig Innovationen zur Ergänzung von SAP-Lösungen entwickeln.
Schub für Arriba erhofft
Ein anderes Element könnte auch SAP zusätzliches Geschäft bringen, die Integration des Beschaffungs- und Lieferkettentools Ariba, das dem Konzern Transaktionsprovisionen liefert. Dieses Lieferanten-Netzwerk nutzen derzeit mehr als 5 Millionen angeschlossene Unternehmen. Mit dem Umstieg in die S/4Hana-Cloud, so die Hoffnung in Walldorf, der Einbettung in die ERP-Software und ergänzt durch Erfahrungen aus der Corona-Zeit mit Unterbrechungen der Lieferketten dürfte der Anreiz zur Nutzung zunehmen.
SAP übernimmt Berliner Softwarefirma Signavio
Der Berliner Softwareanbieter Signavio soll Teil des SAP-Konzerns werden. Beide Seiten einigten sich auf einen entsprechenden Übernahmevertrag, der laut Pressemitteilung nach Freigabe durch die zuständigen Behörden bis Ende März umgesetzt sein soll. Angaben zu finanziellen Details wurden nicht gemacht.
SAP will die Firma mit rund 200 Beschäftigten mit seinem Geschäftsbereich Business Process Intelligence verknüpfen. Signavio sei eine der führenden Firmen im Bereich Business Process Intelligence und Prozessmanagement, heißt es in der Mitteilung. Hauptprodukt ist ein webbasiertes Tool zur Modellierung von Geschäftsprozessen.
SAP könne seinen Kunden künftig leichter helfen, ihre Geschäftsprozesse schneller zu verstehen, zu verbessern, zu transformieren und in großem Umfang zu steuern.
Business Process Intelligence ist wichtiger Bestandteil des SAP-Angebots "Rise with SAP", das der Konzern ebenfalls am Mittwoch ankündigte. Ziel des Angebots ist es, SAP-Kunden vermehrt dazu zu bringen, Kernprozesse ihrer Unternehmenssteuerung in die Cloud zu verlagern.
FRANKFURT (Dow Jones)
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