Niedriger Wiederverkaufswert |
06.02.2024 16:42:00
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SAP setzt bei Dienstwagen nicht mehr auf Tesla - Tesla-Aktie im Plus
• Wiederverkaufswert zu niedrig
• Konkurrenz aus China beliebter
SAP-Fahrzeugflotte wird umgestellt
Große Unternehmensgruppen sind für Autohersteller wichtige Kunden. So bemisst etwa die Fahrzeugflotte des IT-Riesen SAP mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf 29.000 Autos, wie das "Handelsblatt" berichtet. Neben bekannten Marken wie Volkswagen und Mercedes-Benz bot das DAX-Unternehmen seinen Mitarbeitern bislang auch Fahrzeuge von Tesla als Firmenwagen an. Doch damit ist nun Schluss, wie es in einem Bericht der Wirtschaftszeitung heißt.
Tesla-Listenpreise schwanken
Wie Steffen Krautwasser, Flottenchef bei SAP, gegenüber dem Handelsblatt erklärte, habe man Tesla aus mehreren Gründen von seiner Zuliefererliste gestrichen. Ein Auslöser für diese Entscheidung war aber, dass der E-Autobauer die Preise im vergangenen Jahr und auch bereits 2024 mehrfach angepasst habe. "Die Listenpreise schwanken bei Tesla stärker als bei anderen Herstellern, das erschwert die Planung und ist ein höheres Risiko für uns", so der SAP-Head Of Car Fleet. Dadurch falle der Wiederverkaufswert der Fahrzeuge niedriger aus.
Lieferbedingungen in der Kritik
Auch bemängelte Krautwasser die Lieferbedingungen des Konzerns von Elon Musk. Demnach habe Tesla die bestellten Fahrzeuge oftmals deutlich früher ausgeliefert als vereinbart war, was bei SAP zu Herausforderungen bei der Zwischenlagerung geführt habe. "Aus Sicht von Tesla ist das nachvollziehbar, bereitet uns aber Probleme", gab er zu bedenken.
Außerdem, so das Handelsblatt weiter, biete Tesla keine Nachlässe für Groß- und Firmenkunden an - eine Praxis, die bei der Konkurrenz aber gängig sei. Werden Rabatte gewährt, wirken diese bei schwankenden Listenpreisen als eine Art Puffer, sodass der Wiederverkaufswert der Fahrzeuge weniger leidet.
Auch Hertz und Sixt lassen Tesla fallen
In den letzten Wochen trennten sich bereits die Autovermieter Hertz und Sixt von Tesla-Fahrzeugen. So schmiss Hertz etwa 20.000 E-Autos, vor allem von Tesla, aus der Fahrzeugflotte und verkaufte sie. Stattdessen holte man sich Verbrenner ins Programm. Als Grund nannte der Mietanbieter hohe Reparaturkosten und die vielen Schäden, die bei den E-Fahrzeugen anfallen. Und auch der deutsche Vermieter Sixt will zukünftig keine Tesla-Wägen mehr anbieten. Neben den hohen Werkstattkosten bemängelte das Unternehmen ebenfalls den geringen Wiederverkaufswert der Tesla-Autos.
Mangelndes Interesse von Großkunden an Tesla-Fahrzeugen
Generell sieht es damit bei Großkunden für Tesla schlecht aus, wie das Handelsblatt unter Berücksichtigung von Daten des Marktforschungsinstituts Dataforce zeigt. Zwar konnte Tesla im vergangenen Jahr 24.590 Fahrzeuge als Dienstwagen absetzen, unter Großkunden, die mehr als 100 Fahrzeuge besitzen, ist Tesla mit einer Anzahl von 3.450 und einem Marktanteil vom 1,1 Prozent aber deutlich geringer vertreten.
Anders sieht es jedoch bei Selbständigen und Firmen mit wenigen Mitarbeitern aus, wie die Daten belegen. So kann der US-Konzern vor allem bei Unternehmen mit einem bis neun Fahrzeugen punkten. Hier beträgt die Anzahl insgesamt 14.382 Autos, was einem Marktanteil von 3,7 Prozent entspricht. Etwa 60 Prozent der Dienstwagen-Neuzulassungen entfielen 2023 damit auf Selbstständige und kleine Firmen.
Teslas "Technologievorsprung" schwindet
Aber wie reagieren berechtigte SAP-Mitarbeiter auf die Kürzungen? "Die Mitarbeitenden zeigen immer noch großes Interesse an Tesla-Dienstwagen", räumte Krautwasser ein, "das hat aber abgenommen." So habe Tesla in der Vergangenheit zwar einen "Technologievorsprung" vorweisen können, dieser falle im Hinblick auf die wachsende Konkurrenz aber schwächer aus. "[A]ndere Hersteller holen auf und bieten Fahrzeuge in guter Qualität und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis", erklärte Krautwasser. Bei SAP setze man daher neben etablierten Marken auch auf den E-Autobauer Polestar, der zu Volvo und Geely gehört.
So reagierte die Tesla-Aktie an der NASDAQ
Am Dienstag gewinnen die Tesla-Papiere zeitweise 1,25 Prozent auf 183,32 US-Dollar. Die SAP-Aktie legte am Montag via XETRA um 0,54 Prozent auf 164,52 Euro zu. Auch im Dienstagshandel können sie zwischenzeitlich weitere 1,05 Prozent auf 166,24 Euro gewinnen.
Redaktion finanzen.at
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