Ambitionierte Ziele |
12.11.2019 20:16:00
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SAP-Chefs wollen Effizienz antreiben: "Simple SAP" als Wachstumbeschleuniger
Hebel dazu ist das massiv wachsende Cloudgeschäft, das die Basis für Integration und Innovation schafft, wie Morgan und Klein bei ihren Präsentationen auf dem Sonder-Kapitalmarkttag von SAP in New York betonten. Sie wollen Synergien heben, die den Umsatz antreiben, und Verbesserungen und Vereinfachungen realisieren, damit auch unter dem Strich mehr hängen bleibt.
Die SAP Cloud-Plattform soll der Mittelpunkt sein. Auf ihr werden 2020, so Klein, alle zugekauften Software-Produkte integriert sein. Morgan nannte als ein Beispiel für "Upsales", dass die Mehrheit der Nutzer der Produkte Qualtrics (Kundenmanagement) und Successfactors (Personalmanagement) jeweils nicht das andere Produkt nutze, es aber erfolgreich integrieren könne.
Bei der Datenbank S4/Hana Cloud gebe es per Ende des dritten Quartals 2.000 Nutzer, so Klein, der Umsatz liege bereits bei rund 500 Millionen Euro. Auch die enge Zusammenarbeit mit Microsoft und dessen Cloud-Angebot Azure sei nach der Bekanntgabe im Oktober auf sehr positive Resonanz gestoßen, so Morgan.
Die Perspektiven der Digitalisierung zeigen sich aus Sicht von Klein gerade in den adressierbaren Märkten. Sie werden sich für SAP bis 2023 auf 500 Milliarden Dollar von 300 Milliarden 2018 ausweiten. SAP stehe dabei als Nummer 1 bei Software zur Unternehmenssteuerung (ERP), Personalmanagement (HCM), zur Lieferkettensteuerung (SCM) und Beschaffung sowie als Nummer 2 beim Kundenmanagement in Märkten, denen ein jährliches Wachstum zwischen 7 und 11 Prozent zugetraut wird. Hier seien "Hyper Growth Areas", in die SAP massiv investieren wolle, wie Morgan sagte.
Bekämpfen will das Duo Überschneidungen, die, wie sie einräumten, von Kunden wie auch den eigenen Mitarbeitern moniert werden. Ermöglichen sollen die optimierten Cloud-Angebote, dass beispielsweise im Verkauf von der Auftragsannahme über Abwicklung bis zur Rechnungstellung keine menschliche Hand mehr eingreifen müsse.
Integration und Innovation nannte Klein als die entscheidenden Treiber für das Wachstum. Mit dem einen ziele man auf die Bestandskunden, mit dem anderen sollen gerade Neukunden begeistert werden. Einen weiteren Punkt stellte er noch in den Vordergrund: Kundenzufriedenheit, denn nur mit zufriedenen Kunden funktioniere Wachstum. Dieser Aspekt werde im übrigen auch Einfluss auf die Vergütungspläne der Mitarbeiter haben.
SAP-CFO: Sprung bei Cloud-Bruttomarge Kernpunkt für Gesamtmarge
Die Verbesserung der Bruttomarge im Cloudgeschäft stellt für SAP den größten Hebel dar, um die bis 2023 geplante Steigerung der operativen Profitabilität um 5 Prozentpunkte zu schaffen. Finanzvorstand Luka Mucic kalkuliert, dass sie die Hälfte dazu beitragen wird. SAP will die operative Marge bis 2023 auf 34 Prozent von 29 Prozent 2018 heben. Dazu soll die Cloud-Bruttomarge auf 75 Prozent über 71 Prozent 2020 von 63 Prozent 2018 klettern.
Gegenläufig werde indes der Umsatzmix wirken, da das Cloudgeschäft margenschwächer als das traditionelle Lizenzgeschäft sei, sagte Mucic auf dem Sonder-Kapitalmarkttag von SAP in New York. Dies werde die Gesamtmarge voraussichtlich um 4 Prozentpunkte drücken. Der angepeilte Sprung der Cloud-Bruttomarge trage 5 Punkte, Sales/Marketing 2,5 bis 3 Punkte sowie die Bereiche Services und Verwaltung mit jeweils 0,5 Punkten zu der Verbesserung bei.
Als entscheidenden Punkt für die Cloudmargen-Expansion nannte Mucic die Fortschritte bei der Vereinheitlichung der Infrastruktur. 2023 werden 90 Prozent der eigenen Datenzentren die SAP Converged Cloud bilden, was erhebliche Einsparungen bringe. Derzeit ist die Struktur durch die früheren Zukäufe deutlich zersiedelter und damit teurer.
Unterstützung kommt auch von der Zusammenarbeit mit sogenannten Hyper-Scalern, sprich mit den vier Datenzentren-Betreibern AWS von Amazon, Microsoft mit Azure, Alibaba Cloud und Google Cloud. Dort liefen SAP-Applikationen, die Kunden hätten Flexibilität bei der Auswahl und benötigten Kapazitäten, aber auch für Lösungen anderer Anbieter. Für SAP habe die Kooperation den Vorteil, nicht selber investieren zu müssen, was gut für den Cashflow sei, so Mucic.
FRANKFURT (Dow Jones)
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