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12.05.2017 17:32:41
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Sanierer Piepenburg soll SolarWorld retten - deutsche Töchter auch insolvent
Die Produktion bei SolarWorld laufe am Freitag vorerst weiter, sagte ein Unternehmenssprecher. Künftig muss aber Piepenburg entscheiden, ob etwa neues Material nachgekauft werden darf. Kurzfristig drängt außerdem die Frage, ob nach dem Insolvenzantrag für die SolarWorld-Mutter auch für die Konzerntöchter in Thüringen und Sachsen Insolvenzanträge nötig sind. Das wichtigste dürfte daneben aber die Suche nach einem Investor sein.
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sicherte am Freitag bei einem Besuch des erst vor einigen Jahren eröffneten Werkes in Arnstadt die Unterstützung des Landes zu. In der thüringischen Stadt beschäftigt SolarWorld derzeit noch 814 Mitarbeiter. Das Werk sichert laut Tiefensee außerdem Hunderte Arbeitsplätze bei Zulieferern. Die Produktion müsse möglichst weiter laufen, sagte Tiefensee. Es sei mit Blick auf eine Zukunftslösung und die Investorensuche wichtig, einen produzierenden Standort zu haben.
Zudem hat SolarWorld auch für die deutschen Tochtergesellschaften Insolvenz angemeldet. Betroffen seien die Töchter in Sachsen und Thüringen sowie zwei weitere Gesellschaften, teilte SolarWorld am Freitag mit. Der Schritt war erwartet worden. Das Bonner Amtsgericht habe - wie bei der Konzernmutter - den Sanierungsexperten Horst Piepenburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter auch dieser Gesellschaften bestellt.
Der für viele Anleger und Mitarbeiter überraschende Insolvenzantrag beschäftigt unterdessen die Finanzaufsicht Bafin. Es werde geprüft, ob die Anleger rechtzeitig über drohende Risiken informiert worden seien, bestätigte eine Bafin-Sprecherin eine entsprechende Meldung der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag).
Laut FAZ geht es darum, ob der bisherige Firmenchef Frank Asbeck das Überschuldungsrisiko in der Bilanzpressekonferenz nur wenige Wochen vor dem Insolvenzantrag heruntergespielt habe. Asbeck verteidigte seine Informationspolitik. Er sei selbst von der Zuspitzung der Krise überrascht worden, sagte er dem Wirtschaftsmagazin "Capital".
Zu Wort meldeten sich auch Vertreter von Anlegern. Aktionäre und Anleihegläubiger sollten ihre jeweiligen Interessen bündeln, riet der Frankfurter Anwalt Klaus Nieding. Die Anleger müssten von Anfang an in die kommenden Entscheidungsprozesse einbezogen werden./rs/DP/mis
BONN (dpa-AFX)
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