Chip-Nachfrage flaut ab |
27.10.2022 14:09:00
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Samsung-Aktie schließt im Plus: Überschuss von Samsung sackt um ein Viertel ab
Der Umsatz kletterte den endgültigen Daten zufolge um knapp vier Prozent auf fast 77 Billionen Won. Das Unternehmen erwartet, dass der Umsatz für das ganze Jahr den bisherigen Höchststand von 2021 übertrifft. Die Halbleiter-Branche hatte angesichts einer drohenden Rezession bereits mit einer schwächeren Speicher-Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Die hohe Inflation hatte die Konsumlaune eingetrübt, was auch die Chip-Produzenten belastet.
Das Ergebnis des Speicher-Geschäfts sei zurückgegangen, da die Nachfrage nach Konsumgütern schwach bleibe und die Anpassungen der Kunden beim Lagerbestand die Markterwartungen übertroffen habe, hieß in einer Mitteilung Samsungs. Der operative Gewinn allein der Halbleitersparte ging in den Monaten Juli bis September um fast 50 Prozent auf 5,12 Billionen Won zurück. Bei der Auftragsfertigung verzeichnete Samsung jedoch nach eigenen Angaben den höchsten Umsatz in einem Quartal.
Asiatische Chip-Konzerne wie Samsung oder sein einheimischer Mitbewerber SK Hynix bekommen zudem den Gegenwind von den Bemühungen der US-Regierung zu spüren, die heimische Chip-Industrie etwa über Subventionen zu stärken und den Ausbau der Produktion von hoch entwickelten Halbleitern in China zu blockieren. Die geopolitischen Unsicherheiten werden sich laut Samsung vermutlich bis 2023 hinein auf die Speicher-Nachfrage auswirken. In der zweiten Jahreshälfte sei jedoch mit einer Erholung zu rechnen, da neue Rechenzentren und Computer wieder mehr Speicher benötigten.
Im Markt mit mobilen Geräten einschließlich Smartphones konstatierte Samsung im Vergleich zum zweiten Quartal trotz des Inflationsdrucks einen leichten Aufschwung. Dank solider Verkäufe seiner Flaggschiff-Modelle einschließlich faltbarer Geräte sei der operative Gewinn von 2,62 Billionen Won auf 3,24 Billionen Won gestiegen. Für 2023 erwartet Samsung eine weitere Expandierung des Smartphone-Markts.
Samsung-Erbe wird Vorsitzender von Elektroniktochter
Der Elektronikriese Samsung hat den Erben des gleichnamigen Firmenimperiums, Lee Jay Yong, zum Vorstandsvorsitzenden befördert. Der Verwaltungsrat habe die Ernennung des 54-jährigen Lee gebilligt, teilte Samsung Electronics am Donnerstag mit. Der marktführende Hersteller von Speicherchips und Smartphones ist das Flaggschiff-Unternehmen des größten südkoreanischen Mischkonzerns.
Das gegenwärtig unsichere Geschäftsumfeld und "die dringende Notwendigkeit für eine größere Verantwortung und Unternehmensstabilität" hätten Samsung zu dem Schritt bewogen, hieß es. Die Ernennung Lees ist weitgehend symbolisch, da der bisherige Vizevorsitzende von Samsung Electronics bereits seit Jahren als De-facto-Chef des Konzerns gegolten hat.
Lee ist der Enkel des Samsung-Firmengründers Lee Byung Chull und Sohn des früheren Konzernchefs Lee Kun Hee. Dieser war vor zwei Jahren gestorben, nachdem er 2014 einen Herzinfarkt erlitten hatte.
Lee Jay Yong geriet in den vergangenen Jahren mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt. Er war in eine schwere Korruptionsaffäre um die frühere Staatspräsidentin Park Geun Hye verwickelt, die im März 2017 aus dem höchsten Staatsamt entfernt worden war. Anfang 2021 wurde Lee erneut zu einer Haftstrafe wegen Korruption verurteilt. Sieben Monate später wurde er unter Bewährungsauflagen vorzeitig aus der Haft entlassen, ehe er vor zwei Monaten zudem in den Genuss einer Sonderbegnadigung durch Präsident Yoon Suk Yeol kam.
Dank der Begnadigung kann er wieder freier seine Geschäftstätigkeiten ausüben, was ihm vorher wegen verschiedener Auflagen nicht möglich war. Allerdings läuft derzeit ein weiteres Verfahren gegen ihn. So muss er sich wegen des Vorwurfs der Aktienkursmanipulation vor Gericht verantworten. Er bestreitet die Vorwürfe.
An der Korean Stock Exchange schloss die Samsung-Aktie am Donnerstag 0,17 Prozent höher bei 59.500,00 Südkoreanischen Won.
SEOUL (dpa-AFX)
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