07.05.2015 12:45:46

S&P: Niedrigere Zinslast kein Anlass für Rating-Anhebungen

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kreditwürdigkeit von Staaten bessert sich nach Aussage von Standard & Poor's (S&P) nicht durch eine niedrigere Zinsbelastung. Wie S&P in einer aktuellen Studie schreibt, haben Zinssätze in der Rating-Analyse nur wenig Gewicht, weshalb sich die Ratings der Eurozone-Länder trotz deutlich gesunkener Zinsen kaum bewegt hätten. "Die derzeit niedrigen Zinssätze sind kein Ergebnis wirtschaftlicher Stärke oder verbesserter Fundamentaldaten", erklärte Moritz Krämer, Chief Rating Officer für Staatenratings bei Standard & Poor's.

   Aus seiner Sicht spiegeln die Zinssätze derzeit keine verbesserte Kreditwürdigkeit wider - "sie sind vielmehr ein Zeichen von Schwäche und deflationären Tendenzen, die zu bisher nie da gewesenen unkonventionellen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) geführt haben". Mit Hilfe des "Quantitative Easing", trage die EZB dazu bei, einer weiteren Verschlechterung der finanziellen Bedingungen in der Eurozone vorzubeugen.

   Hoffnung auf höhere Kreditratings können sich kaut Krämer Staaten nur dann machen, wenn sie ihr Wachstumspotenzial verbessern, was mit fiskalischen und sozialen Verbesserungen einhergeht. "Es bleibt außerdem abzuwarten, ob die niedrigen Zinsen der Politik Raum für die Umsetzung von Reformen geben oder sie im Gegenteil eher zu einem Nachlassen in ihren Bemühungen verleiten", merkte Krämer an.

   Die EZB hat durch Zinssenkungen sowie durch die Ankündigung und Umsetzung eines groß angelegten Staatsanleihekaufprogramms das Zinsniveau im Euroraum stark gedrückt. Dadurch reduziert sich die Zinsbelastung der Staaten erheblich.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/kla

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