10.12.2013 00:33:35

S&P erwartet durch EZB-Bankentests kaum Ratingänderungen

   Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) erwartet durch den geplanten Bankentest in der Eurozone keine erheblichen Auswirkungen auf die Bonitätsnoten der von ihr bewerteten Institute. Da S&P bereits die Qualität des Kapitals und der Vermögenswerte einbeziehe und die Banken noch bis Oktober 2014 Zeit hätten, ihre Kapitalpositionen zu verbessern und etwaige Schwachstellen zu beseitigen, erwarten die Ratinganalysten kaum Änderungen ihrer Bonitätsnoten nach Bekanntgabe der EZB-Testergebnisse.

   Allerdings könnte das Mammut-Vorhaben der Notenbank durchaus zusätzliche Schwächen aufdecken, die bislang von S&P nicht festgestellt worden seien, schränkte die Agentur ein. Dazu zählen könnten beispielsweise Schwächen bei der Erfassung von Verlusten, Rückstellungen oder bei der Bewertung von Sicherheiten, was dann zu einer Überprüfung der Ratings führen könnte.

   Die Europäische Zentralbank (EZB) wolle die Bilanzen von 124 Banken überprüfen, 79 dieser Banken würden von S&P bewertet. Bei über der Hälfte davon sieht die Ratingagentur bei der Einschätzung ihrer Kapitalstärke oder Assetqualität derzeit Schwächen.

   Der umfassende Bankentest in der Eurozone soll die Unsicherheit aus der Branche vertreiben. Die Fragebögen an die Institute sind bereits verschickt. Die Notenbanker veranschlagen für die Prüfung zwölf Monate. Sie wollen die Bücher der Geldhäuser genau unter die Lupe nehmen - und zwar die Aktiv- und die Passivseite. Hinsichtlich der Eigenkapitalausstattung verlangen sie eine harte Eigenkapitalquote von 8 Prozent.

   Auf der Aktivseite betrifft die Prüfung die Qualität der Vermögensbestände und der vergebenen Kredite, auf der Passivseite vor allem die Robustheit des Eigenkapitals. Besonderes Augenmerk soll auch auf Liquidität und Gesamtverschuldung gelegt werden. Die EZB hat angekündigt, konservative Bewertungsstandards anlegen zu wollen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   December 09, 2013 18:01 ET (23:01 GMT)

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