Versorger unter Druck |
30.08.2022 15:34:39
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RWE- und ENCAVIS-Aktien geben weiter nach: Debatte um Strompreis-Regulierung verunsichert
Auf dem europäischen Strommarkt werden die Preise zurzeit vor allem von Gaskraftwerken vorgegeben. Da der Gaspreis vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine stark gestiegen ist, ist daher auch Strom teurer geworden. Eine Reform des europäischen Strommarktes könnte diesen Mechanismus überarbeiten, sodass Verbraucher etwa für günstigen Strom aus Sonne und Wind weniger bezahlen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Wirtschaftsminister Robert Habeck wollen mit Beginn des kommenden Jahres eine langfristige Reform des Strommarktes in der EU.
Im aktuellen Bernecker-Börsenbrief hieß es, dass die Produzenten von Ökostrom einerseits von hohen Strompreisen an den Börsen profitierten, andererseits aber keine höheren Rohstoffkosten tragen müssten. "Noch ist nicht klar, wie eine neue Regelung aussehen wird." Bis dahin stünden die Zeichen für die Betreiber aber auf Korrektur.
"Die Strommärkte dürften auf absehbare Zeit volatil bleiben", prognostizierte Chefstratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Hierzu trage auch die zunehmende politische Diskussion über die Energiemärkte bei. Zwar gebe es an den Energiebörsen auch Gewinnmitnahmen, die auf die Preise drückten, weil die Märkte in den vergangenen Tagen "heiß gelaufen" seien. Tendenziell halte der Aufwärtsdruck aber an.
So sei beispielsweise in Frankreich der Terminkontrakt auf eine Megawattstunde Strom zur Lieferung in einem Jahr am Vortag auf 1225 Euro gestiegen - ein Anstieg um 50 Prozent im Vergleich zum vergangenen Mittwoch und um 1200 Prozent auf Jahressicht. Auch in Deutschland habe der entsprechende Future die 1000-Euro-Marke am Vortag überwunden, so Stephan.
Goldman Sachs belässt RWE auf "Conviction Buy List" - Kursziel: 60 Euro
Goldman Sachs hat RWE auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 60 Euro belassen. Analyst Alberto Gandolfi unterzog das deutsche Gassystem einem Stresstest und untersuchte die täglichen Gasflüsse. Deutschland dürfte in der ersten Jahreshälfte 2023 nur dann kein Gas mehr haben, falls die russischen Gaslieferungen auf null sänken oder der Winter 2022/23 besonders kalt würde, resümierte er in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Allerdings sieht er darin nur eine Problemverschiebung ins Jahr 2024, wenn die russischen Gaslieferungen gering bleiben. Zu RWE schrieb Gandolfi, dass das gesamte Portfolio von der Energiekrise profitiere.Auch E.ON bei Goldman Sachs weiterhin auf der "Buy"-Liste
Goldman Sachs hat E.ON auf "Buy" mit einem Kursziel von 12,50 Euro belassen. Analyst Alberto Gandolfi unterzog das deutsche Gassystem einem Stresstest und untersuchte die täglichen Gasflüsse. Deutschland dürfte in der ersten Jahreshälfte 2023 nur dann kein Gas mehr haben, falls die russischen Gaslieferungen auf null sänken oder der Winter 2022/23 besonders kalt würde, resümierte er in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Allerdings sieht er darin nur eine Problemverschiebung ins Jahr 2024, wenn die russischen Gaslieferungen gering bleiben. Für E.ON bewertet Gandolfi die Lage leicht positiv.
/bek/ajx/stk
FRANKFURT (dpa-AFX)
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