14.08.2017 08:08:45

RWE steigert Gewinn auch operativ deutlich

   Von Olaf Ridder

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energieversorger RWE hat nach einem eher schleppenden Start zu Jahresbeginn zurück in die Spur gefunden. Trotz rückläufiger Großhandelspreise für Strom und leicht rückläufigen Außenumsätzen stiegen die Ergebniskennziffern deutlich. Der Nettogewinn fiel mit 2,7 Milliarden Euro mehr als fünf Mal so hoch aus wie im Vorjahr. Vornehmlich war dafür die zurückerstattete Brennelementesteuer verantwortlich, die das Bundesverfassungsgericht im Juni als verfassungswidrig eingestuft hatte.

   Bereinigt um diesen Effekt stieg der Überschuss um 35 Prozent auf 809 Millionen Euro. Neben eine verbesserten Finanzergebnis war dafür vor allem eine bessere geschäftliche Entwicklung verantwortlich. So stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 6,7 Prozent. Dafür ursächlich war die nach einem schwachen Vorjahr bessere Entwicklung im Energiehandel, statt eines operativen Verlustes fielen hier 131 Millionen Euro Gewinn an.

   Im Kerngeschäft der Stromerzeugung aus Braunkohle und Atomkraft sank das bereinigte EBITDA angesichts niedrigerer Großhandelspreise dagegen um 15 Prozent. Die Mehrproduktion aus deutschen Braunkohlekraftwerken konnte dies nicht ausgleichen. In der europäischen Stromerzeugung sank das Ergebnis, weil Sondererträge aus dem Vorjahr fehlten.

   Den Löwenanteil zum bereinigten EBITDA steuerte mit 2,439 Milliarden Euro die Ökostromtochter Innogy bei. Auf Standalone-Basis verbuchte RWE ein EBITDA von 1,4 Milliarden Euro. Allerdings ist darin auch die Innogy-Dividende enthalten.

   RWE ist aktuell von den Ausschüttungen der im vergangenen Jahr abgespaltenen Tochtergesellschaft abhängig, um seinen Aktionären eine Dividende zahlen zu können. Gegenwärtig hält RWE 77 Prozent an Innogy. Ab 2019 soll aber auch das RWE-Kerngeschäft wieder eine Dividende abwerfen.

   Die Rückerstattung der als verfassungswidrig eingestuften Brennelementesteuer nutzte RWE neben der Zahlung einer Sonderdividende auch zum Abbau der Schulden. Sie sanken im Halbjahr um 1,2 Milliarden auf 21,5 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr dürfte die Verschuldung unter dem Vorjahreswert von 22,7 Milliarden Euro bleiben, erklärte RWE.

   Die Prognose bestätigte RWE, äußerte sich jedoch optimistisch, dass die Ergebnisse am oberen Ende der Spannen liegen dürften. Der Konzern will im gesamten Jahr vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 5,4 Milliarden bis 5,7 Milliarden Euro erwirtschaften und ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,0 Milliarden bis 1,3 Milliarden Euro.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   August 14, 2017 01:37 ET (05:37 GMT)

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