RWE/Gassner sieht Netzengpass in Deutschland ab 2012

   HAMBURG (Dow Jones)--Die neue Kraftwerksanschlussverordnung (KraftNAV) bringt zwar Planungssicherheit für alle Beteiligten im deutschen Strommarkt. Sie könnte ab 2012 aber gleichzeitig zu Netzengpässen zwischen Nord- und Süddeutschland führen, sagte Holger Gassner, zuständig für Energie- und Umweltpolitik im RWE-Konzern am Montag in Hamburg. "Angesichts der vielen Neubauprojekte an der Küste und in der Rhein-Ruhr-Region ist eine uneingeschränkte Einspeisung in das Netz nicht - wie bisher - gewährleistet", sagte Gassner auf einer "Euroforum"-Konferenz zum Thema Stromerzeugung.

Die Konsequenz könnte eine Unterteilung des deutschen Strommarktgebietes in ein Nordnetz und in ein Südnetz sein. Es bestehe die Gefahr einer Spaltung des deutschen Marktgebietes , sagte Gassner. Zwischen den beiden Gebieten sei künftig ein Engpass von 4.000 MW zu erwarten. Auch die Preisentwicklung könnte in den beiden Zonen unterschiedlich sein, mutmaßte Gassner. Darüber hinaus bringe die KraftNAV einige Risiken mit sich. So etwa sei der tatsächliche Kraftwerksneubau genauso unsicher wie die Einspeisung regenerativer Energien. Auch die Höhe der Investitionen in den Netzausbau sei noch unbekannt. Gassner kritisierte in diesem Zusammenhang die in der Verordnung verankerte "bevorzugte Bereitstellung von Netzkapazitäten im Falle von Engpässen für Kraftwerke, deren Bau vor dem 31. Dezember 2007 beantragt wurden". Diese Regelung verstoße gegen das Diskriminierungsverbot in den EU-Gesetzen. Auch stehe die Regelung im Widerspruch zum Engpassmanagementverfahren mit den Nachbarstaaten. -Von Ali Ukucay, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69/297 25-300, Konjunktur.de@dowjones.com DJG/aul/tow/hab (END) Dow Jones Newswires

   November 26, 2007 10:27 ET (15:27 GMT)

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