05.01.2009 19:16:00
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Russland will Gaslieferungen nach Europa weiter drosseln
MOSKAU/BERLIN (AFP)--In Folge des Streits mit der Ukraine drosselt Russland seine Gaslieferungen nach Europa weiter. Die Menge des über die Ukraine gepumpten Erdgases solle sofort weiter verringert werden, sagte der russische Regierungschef Wladimir Putin am Montag bei einem Treffen mit Gazprom-Chef Alexej Miller in Moskau. In Deutschland waren nach Angaben großer Gasimporteure zunächst keine Folgen des Gasstreits zu spüren.
Gazprom-Chef Miller stellte Putin einen Plan vor, wonach die russischen Gaslieferungen in dem Umfang gesenkt werden sollen, in dem die Ukraine bisher russisches Gas "gestohlen" haben soll. Laut Miller entwendete die Ukraine bisher insgesamt 63,5 Mio Kubikmeter russischen Gases, das für Kunden in der EU bestimmt war. Der ukrainische Gasversorger Naftogaz beschuldigte Gazprom im Gegenzug, Gas in Moldawien abzuzapfen, das für Rumänien, Bulgarien, die Türkei, Griechenland und Mazedonien bestimmt sei.
Miller kündigte an, Gazprom werde alles dafür tun, die fehlenden Gasmengen in Europa auszugleichen. Dafür solle mehr Gas über Leitungen in Polen, Weißrussland und der Türkei in Richtung Westen strömen.
In Deutschland machte sich der Gasstreit am Montag nicht bemerkbar. "Wir bekommen zu 100% die Lieferungen, die wir auch bestellt haben", sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin. Die beiden größten deutschen Importeure von russischem Erdgas, Eon Ruhrgas und Wingas, bestätigten dies.
EU-Energiekommissar Andris Piebalgs erklärte in Brüssel, weder die europäischen Verbraucher noch die Industrie müssten für die nächsten Wochen Versorgungsschwierigkeiten fürchten. In den vergangenen Tagen habe es in Ungarn, Rumänien, Polen und der Slowakei "Unregelmäßigkeiten" bei den Lieferungen über die Ukraine gegeben, jedoch "keine wesentliche Unterbrechung", sagte sein Sprecher. Dies könne sich aber jederzeit ändern. Auch Kroatien und Tschechien meldeten Montag eine geringere Liefermenge.
Wegen eines Lieferrückgangs um rund 15% an den bulgarischen Gasversorger Bulgargaz forderte die Regierung in Sofia große Unternehmen auf, ihren Gaskonsum einzuschränken. In Ungarn gingen die russischen Gaslieferungen am Montag laut Energieminister Csaba Molnar um rund 20% zurück. Sein Land verfüge aber über ausreichend Reserven.
DJG/apo
(END) Dow Jones Newswires
January 05, 2009 12:45 ET (17:45 GMT)
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